The Wicker Man
Viele Filmfans, die „The Wicker Man“hören, denken wahrscheinlich an das lächerliche Overacting von Nicolas Cage und die schlecht animierten CGI-Bienen. Da kann man schon von einem Bärendienst sprechen, den das US-Remake seinem britischen Original aus dem Jahr 1973 erwiesen hat. Denn das ursprüngliche Werk von Regisseur Robin Hardy ist ein meilenweit besserer Film, der seinen religionskritischen Subtext geschickt mit Horror- und Mystery-Elementen kombiniert. Die Story dreht sich um den gottesfürchtigen Polizisten Neil Howie (Edward Woodward), der auf der abgelegenen Insel Summerisle vor der schottischen Küste nach einem vermissten Mädchen sucht. Dort scheint allerdings niemand das Kind zu kennen. Sichtlich verwirrt, forscht der gestandene Christ weiter und wird während seinen Ermittlungen immer wieder Zeuge heidnischer Rituale – meist initiiert vom mysteriösen Gemeindeführer Lord Summerisle (Christopher Lee). Bestrebt, das Mädchen zu finden, werden nicht nur Howies kriminalistische Fähigkeiten, sondern auch sein Glaube auf die Probe gestellt. „The Wicker Man“schafft es dabei wunderbar, Spannung ohne Schock aufzubauen und wartet am Ende seiner bizarren Sozialstudie mit einem Schlussakt auf, der zur damaligen Zeit für großes Staunen sorgte. Auf den Blu-ray-Transfer trifft das hingegen nicht ganz zu. Vor allem beim zwölf Minuten längeren Director’s Cut, der hier und da etwas mehr Kontext liefert, fällt das auf, da die Bilder der Kinofassung deutlich besser aussehen als die zusätzlichen Szenen. Die schwankende Bildqualität und die fehlende, deutsche Tonspur sind aber nur kleine Schönheitsfehler.