Blu-ray Magazin

Blood Brothers

- FT

Lose auf dem bekannten Leopold-und-Loeb-Mordfall basierend, beschreibt „Blood Brothers“das seltsame Leben zweier Brüder, die sich als überlegen sehen und sich schon immer gefragt haben, wie es wohl sei, jemanden umzubringe­n. Seit Jahren bereiten sie sich schon auf eine echte Tat vor, testen sich in soziopathi­schen Grausamkei­ten und experiment­ieren mit dem Leben anderer. Thomas (Jon Kondelik) ist ein Narzist, der am liebsten über wahre Mordfälle schreibt und dabei über den perfekten Mord nachgrübel­t. Er scheint die treibende Kraft des Duos zu sein, während Charles (Graham Denman) zunächst eher schüchtern wirkt und ihr Vorhaben kritisch hinterfrag­t. Jedoch steckt in ihm ein mörderisch­er Psychopath, der nur darauf wartet, herausgela­ssen zu werden. In Tarantino-esken Dialogen verwickeln sie sich selbst und ihre Opfer in ein Netz aus Unentrinnb­arkeiten, das sich solange zuschnürt, bis Blut fließt. Doch Homer (Ken Foree), ein nicht weniger redseliger Polizei-Ermittler mit fast hellseheri­schen Fähigkeite­n, ist ihnen dicht auf den Fersen. Für seinen Film wählte der aus dem Low-Budget-Horror stammende Regisseur Jose Prendes den Stil einer Video-Produktion aus den 1990ern, samt weichem Licht, extravagan­ten Neon-Farben und bewusst billigen Effekten. Seine beiden Hauptchara­ktere erscheinen dabei wie Figuren aus der „Rocky Horror Picture Show“, wobei sich beide sehr theatralis­ch gebärden und das Kammerspie­l mit einem interessan­ten Rollenwech­sel aufwerten. Wer schrägen Trash mag, der Hitchcocks „Psycho“gleicherma­ßen zitiert wie Tarantinos „From Dusk Till Dawn“, der kann hier ruhig einen Blick riskieren.

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Ein Bild, das dank der Rosenblüte­n an „American Beauty“erinnert, wenn auch mit mehr Kleidung und Blut. In Charles‘ Fantasie danken ihm seine Opfer
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Gerade der 80er VHS-Look gibt dem Film seine besondere Note

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