Borneo 4K – Faszination Asien
Die KSM-Eigenproduktion über die Nationalparks von Borneo ist vor allem eines: Schön scharf! Ganz ohne HDR überzeugt die Dokumentation bei den technischen Bildwerten und liefert in einigen Szenen astreines Referenz-Material für 4K-Geräte. Das ist das Gute daran. Das weniger Gute ist, dass der Inhalt wie ein (immerhin professionell aufgezeichnetes) Reisevideo wirkt, für das ein Kameramann von Insel zu Insel und von Nationalpark zu Nationalpark gereist ist, um die dort gepflegten Orang Utans, Nasenaffen, Varane und anderen Tiere mit einer digitalen 4K-Kamera einzufangen. Der Detailgrad ist dabei unglaublich, denn das Fell der Tiere lässt jedes einzelne Haar als zählbar erscheinen. Es gibt auch Makro-Aufnahmen von Schmetterlingen, die mit ihren extremen Farbkontrasten wirklich schöne Referenzbilder liefern. Dennoch merkt man den Unterschied beispielsweise zu Dokumentationen der BBC, die dann doch weitaus interessantere und dynamischere Aufnahmen (sowohl von der Vielfallt der Motive als auch von deren „Inszenierung“) bieten. Da ist das Level dieser Doku doch noch recht standardmäßig. Der Kommentar bietet sehr viele Informationen, die wie aus einem Lexikon abgelesen wirken und insgesamt sehr dicht angeordnet sind. Durch den inflationären Gebrauch verliert der Zuschauer schnell das Interesse und verpasst vielleicht auch gerade deshalb die wichtigeren Informationen. Die immense Schärfe liegt allerdings nur bei den Aufnahmen vor, bei denen die Kamera fixiert war. Sobald diese dynamischere Bewegungen macht, wie beispielsweise bei den Luftaufnahmen, die hier teilweise extrem verlangsamt wurden, bleibt auch von der Schärfe nicht viel übrig.