Killer’s Bodyguard
Man kann gemeinhin folgenden Unterschied bei Action-Filmen feststellen: Manche Action-Filme haben Geschichten mit Actionelementen, während andere Action-Filme Actionszenen mit Story-Elementen haben. Zwar fällt „Killer’s Bodyguard“in letztere Kategorie, behauptet sich aber dennoch mit einem schlagfertigen und großmäuligen Duo bestehend aus Ryan Reynolds („Deadpool“, „Green Lantern“) und Samuel L. Jackson („The Heighful Eight“, „Kingsman – The Secret Service“), beides langjährig bewährte Darsteller im Action-Genre. Wenn nicht gerade das Blei durch die Luft zischt, dann fliegen die Fäuste. Und wenn die mal zufällig anderweitig beschäftigt sind, regnet es Flüche und Einzeiler.
I … Will Allways …
Zwar ist „Killer’s Bodyguard“eine amerikanische Produktion von Regisseur Patrick Hughes, der übrigens schon in „Expendables 3“(2014) und „Red Hill" (2010) Regie führte, allerdings spielt der gesamte Film hier in Europa.
In „Killer’s Bodyguard“wird der brutale Herrscher Weißrusslands, Vladislav Dukhovich, gespielt von Gary Oldman („Planet der Affen Revolution“, „Darkest Hour“, „The Dark Knight Rises“), vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag gebracht, um sich für seine Kriegsverbrechen zu verantworten. Allerdings fehlt es an Beweismaterial und nur ein einziger Zeuge hat sich bereit erklärt, gegen Dukhovich auszusagen: Der Profi-Killer Darius Kincaid (Samuel L. Jackson), der selbst schon für einen seiner recht zahlreichen Morde einsitzt.
Im Grunde genommen steht der entscheidenden Aussage also nichts mehr im Wege, außer einer Fahrt vom Gefängnis in Manchester zum Gerichtshof in Den Haag … und einer Armee von Gangstern und weißrussischen Kommandos, die mit einer Menge Kugeln und dem ein oder anderen Raketenwerfer alles daran setzen, Kincaid zu töten, bevor dieser vor Gericht aussagen kann. Wie also zu erwarten, schafft es der Konvoi keinen Kilometer durch die Gassen von Manchester, bevor sich Kincaid und seine Wache, die unerfahrene Interpol Agentin Amelie Roussel (Elodie Yung) aus den brennenden Überresten des leichenübersäten Konvois freikämpfen müssen.
Die Route war geheim, also ist sofort klar, dass es einen Maulwurf bei Interpol geben muss und die beiden damit auch so gut wie auf sich alleine gestellt sind. Oder zumindest wären, wenn da nicht ein Ex-Freund mit professioneller Erfahrung wäre. Ohne Alternativen wendet sich Roussel an Michael Bryce (Ryan Reynolds), der zwar ehemals Top-Bodyguard war, aber mittlerweile nach einem missglückten Job am unteren Ende der Karriereleiter herumdümpelt. Im Unklaren über die Identität des neuen Schützlings willigt Bryce unwissentlich ein, seinen Todfeind zu beschützen. Somit ist das Fundament für eine unterhaltsame Action-Komödie also gelegt. Zwar wechselt der Stil des Filmes immer wieder zwischen 70er Pulp und moderner Action, driftet aber dennoch nie in eine reine Parodie oder unglaubwürdige Dauer-Action ab. Stattdessen liefert er gelegentlich eine ernste oder auch verspielte Hommage an ältere Stile ab.
… Love Youuu!
Wer nach guter Action und soliden Pointen sucht oder auch einfach nur gerne mal wieder Samuel L. Jackson in Höchstform erleben möchte, wird mit „Killer’s Bodyguard“sicherlich glücklich werden. Und ja, die Handlung ist tatsächlich ziemlich flach, aber was macht so etwas schon, wenn sich Ryan Reynolds als eine verschrobene Version von Kevin Costner gibt, während Samuel L. Jackson … nunja, eine ziemlich ungezogene Whitney Houston darstellt. Die furiose Buddy-Action-Komödie wird ab dem 30. Dezember digital und ab dem 12. Januar 2018 auch auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich sein.