Ali & Nino
Zur Zeit des Ersten Weltkrieges ist Aserbaidschan ein in vielerlei Hinsicht zerrissenes Land. Die Westmächte treffen hier auf die Verbündeten des russischen Kaisserreiches, Islam und Christentum prallen aufeinander und durch die Erdölquellen sind auch Wohlstand und Armut unmittelbare Nachbarn. Ali (Adam Bakri) ist ein Muslim aus traditionellem Haus, dessen Vater (Homayoun Ershadi) der Ansicht ist, man solle nicht eine Frau lieben, sondern seine Heimat. Alis Verlobte Nino (María Valverde) ist die Tochter eines wohlhabenden Christen aus Georgien, der eine Heirat nicht billigt. Als seine Tochter um ein Haar entführt wird, müssen Nino und Ali fliehen. Erst drei Jahre später, als die Februarrevolution das Zarenreich in die Knie zwingt, kehren sie zurück nach Aserbaidschan. Doch ihr Krieg ist nicht vorbei. Ali und Nino sind hin und hergerissen zwischen dem Drang, ihr Heimatland zu verteidigen und dem Wunsch, das Leben ihrer kleinen Tochter zu beschützen. Die historischen Vorgänge in „Ali und Nino“werden im Film simpel erklärt. Die Romanverfilmung, die auch von der Tochter des amtierenden aserbaidschanischen Präsidenten produziert wurde, ist jedoch keine Geschichtsstunde, sondern beschränkt sich auf die großen Themen – Freiheit, Liebe, Familie. Obwohl „Ali und Nino“das bekannte Konzept „Romanze vor der Kulisse des Krieges“verfolgt, fesselt der Film nur etappenweise. Letztlich findet man schwer Zugang zu den Schablonen bleibenden Hauptfiguren. Umso erfreulicher sind manche kleineren Rollen, etwa die der Väter, die von Mandy Patinkin und Ershadi toll gespielt werden.