Girls Night Out
Seit dem Erfolg von Paul Feigs derber Komödie „Brautalarm“haben ähnlich gelagerte Filme über weibliche Party-Exzesse in Hollywood Hochkonjunktur. Die Variante der Regisseurin Lucia Aniello heißt „Girls Night Out“und ist ein eher maues Comedy-Erlebnis, das sich nie so recht zwischen vulgärem Mädelshumor und seriöser Dramaturgie entscheiden kann. Richtig punkten kann der Film am Ende auf keiner Ebene. Die Handlung zentriert sich um die eher biedere Politikerin Jess (Scarlett Johansson), die mit ihren College-Freundinnen Alice (Jillian Bell), Blair (Zoe Kravitz), Frankie (Ilana Frazer) und Pippa (Kate McKinnon) ihren Junggesellinnen-Abschied ein Wochenende lang in Miami feiern möchte. Während ihr Bald-Ehemann Peter (Paul W. Downs) seine Party eher ruhig gestaltet, lassen es Jess und ihre Gang mit vielen Drinks und nicht wenig Kokain so richtig krachen. Und natürlich darf auch ein Stripper nicht fehlen. Doch als Alice den Tänzer im Drogenrausch aus Versehen tötet, verwandelt sich die Feier in eine Katastrophe. Denn eine Leiche zu entsorgen, das wird für die fünf Damen ziemlich schwer. Der Handlungs-Mix aus „Immer Ärger mit Bernie“und „Very Bad Things“liefert nur wenig Neues und wird lediglich vom engagierten Frauen-Ensemble und ihren klamaukigen Rollen zusammengehalten. In Sachen Humor liefert „Girls Night Out“nur wenig solide Lacher und dümpelt ab der Hälfte des Films zwischen ziellosen Impro-Gags, altbackenen Comedy-Klischees sowie deplatziert wirkender Ernsthaftigkeit hin und her. Die tonalen Wechsel zeigen zudem eindeutig, dass Aniello wohl selbst nicht so recht wusste, wohin die Reise gehen soll. Technisch ist alles auf hohem Niveau.