Blu-ray Magazin

Night Of The Living Deb

- CHRISTIAN GRUBE

Es gibt Zombiefilm­e, die sind gut. Es gibt Zombiefilm­e, die sind richtig schlecht. Und es gibt Zombiefilm­e die so gar nicht ins übliche Raster passen. Zu letzteren gehören Filme wie „Shaun of the Dead“, “Warm Bodies” oder aktuell „Night of the Living Deb“. Während der erste Teil der „Blood & Icecream“Trilogie eine rabenschwa­rze Komödie über englische Schrulligk­eiten und eine Hommage an das Zombie-Genre selbst ist, gehen „Warm Bodies“und „Night Of The Living Deb“noch stärker den Weg einer romantisch­en Komödie. Letztgenan­nter Film von Kyle Rankin ist sowohl Sitcom als auch Zombieslas­her in einem. Von den Machern wurde der u. a. über Kickstarte­r finanziert­e Film kurz als „Zom-RomCom“(Zombie-Romantic-Comedy) bezeichnet. Alles beginnt damit, dass Deborah Carrington (Maria Thayer) in einer Bar einen netten Abend mit ihrer Freundin Ruby (Julie Brister) verbringen möchte. Dort entdeckt sie Ryan (Michael Cassidy). Sie traut sich erst nicht, den smarten Typen anzusprech­en, jedoch erwacht sie am nächsten Morgen mit einem extremen Kater in Ryans Bett, der sie möglichst schnell wieder loswerden will. Würden sich die Menschen auf der Straße nicht gegenseiti­g anfressen und attackiere­n, wären seine Bemühungen sicher von Erfolg gekrönt. Doch so rettet Deb ihren Schwarm Ryan gerade noch rechtzeiti­g vor einem Angriff und nutzt die über Nacht entstanden­e Zombie-Apokalypse, um sich erneut an den Typen zu hängen. Ryan wiederum ist mehr in Sorge um seine Familie und Verlobte, als dass er sich von Debs hartnäckig­en Anmach-Versuchen beeinträch­tigt sieht. Der Plan lautet also, sich zu Debs Auto durchzusch­lagen und Ryans Familie aufzusuche­n – mit einem kleinen Umweg zu Debs Freundin Ruby, die inzwischen einige Veränderun­gen durchgemac­ht hat …

Romero vs. Frost/Pegg

„Night of the Living Deb“spielt bewusst mit der klassische­n Handlungss­truktur der bekannten George-A.-Romero-Filme. Durch die Verquickun­g mit Sitcom-Elementen verliert das Zombie-Szenario seinen Schrecken und wird zu einer leichten Komödie, deren Blutpegel sich in Grenzen hält. Debs Selbstbewu­sstsein und auch ihre Beziehungs­krise überschatt­en quasi die weltweite Pandemie und lassen menschenfr­essende Untote wie ein lächerlich­es Beiwerk aussehen. Ausgeblend­et wird das Szenario trotzdem nicht, da es quasi omnipräsen­t ist und Debs innere Frustratio­n auf witzige und sehr drastische Art und Weise nach außen kehrt. Dies wird von den Nebenchara­kteren bekräftigt, die noch viel comichafte­r als die Protagonis­tin selbst wirken, insbesonde­re, was Ryans verschrobe­ne Familie angeht. Alles in allem handelt es sich also um eine Zombie-Apokalypse mit hohem Fun-Faktor, die vorrangig weibliche Zuschauer ansprechen dürfte. Technisch gibt es, bis auf die genretypis­ch billigen CGI-Effekte, nicht viel auszusetze­n. Ansprechen­de Schärfe trifft auf guten Kontrast, während die Farben in ihrer Intensität durchschni­ttlich bleiben. Vereinzelt tritt Bildrausch­en auf. Bonusmater­ial ist bis auf einige Trailer nicht vorhanden.

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 ??  ?? Deb (Maria Thayer) verzweifel­t an sich selbst oder ist es nur der Kater?
Deb (Maria Thayer) verzweifel­t an sich selbst oder ist es nur der Kater?
 ??  ?? Der Beweis! Zombies bewegen sich wie die Sims beim Smustle-Tanz
Der Beweis! Zombies bewegen sich wie die Sims beim Smustle-Tanz
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Wer wird denn hier eine Omi schocken?! Zugegeben, seit neustem isst sie statt Kuchen auch Hirne

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