Night Of The Living Deb
Es gibt Zombiefilme, die sind gut. Es gibt Zombiefilme, die sind richtig schlecht. Und es gibt Zombiefilme die so gar nicht ins übliche Raster passen. Zu letzteren gehören Filme wie „Shaun of the Dead“, “Warm Bodies” oder aktuell „Night of the Living Deb“. Während der erste Teil der „Blood & Icecream“Trilogie eine rabenschwarze Komödie über englische Schrulligkeiten und eine Hommage an das Zombie-Genre selbst ist, gehen „Warm Bodies“und „Night Of The Living Deb“noch stärker den Weg einer romantischen Komödie. Letztgenannter Film von Kyle Rankin ist sowohl Sitcom als auch Zombieslasher in einem. Von den Machern wurde der u. a. über Kickstarter finanzierte Film kurz als „Zom-RomCom“(Zombie-Romantic-Comedy) bezeichnet. Alles beginnt damit, dass Deborah Carrington (Maria Thayer) in einer Bar einen netten Abend mit ihrer Freundin Ruby (Julie Brister) verbringen möchte. Dort entdeckt sie Ryan (Michael Cassidy). Sie traut sich erst nicht, den smarten Typen anzusprechen, jedoch erwacht sie am nächsten Morgen mit einem extremen Kater in Ryans Bett, der sie möglichst schnell wieder loswerden will. Würden sich die Menschen auf der Straße nicht gegenseitig anfressen und attackieren, wären seine Bemühungen sicher von Erfolg gekrönt. Doch so rettet Deb ihren Schwarm Ryan gerade noch rechtzeitig vor einem Angriff und nutzt die über Nacht entstandene Zombie-Apokalypse, um sich erneut an den Typen zu hängen. Ryan wiederum ist mehr in Sorge um seine Familie und Verlobte, als dass er sich von Debs hartnäckigen Anmach-Versuchen beeinträchtigt sieht. Der Plan lautet also, sich zu Debs Auto durchzuschlagen und Ryans Familie aufzusuchen – mit einem kleinen Umweg zu Debs Freundin Ruby, die inzwischen einige Veränderungen durchgemacht hat …
Romero vs. Frost/Pegg
„Night of the Living Deb“spielt bewusst mit der klassischen Handlungsstruktur der bekannten George-A.-Romero-Filme. Durch die Verquickung mit Sitcom-Elementen verliert das Zombie-Szenario seinen Schrecken und wird zu einer leichten Komödie, deren Blutpegel sich in Grenzen hält. Debs Selbstbewusstsein und auch ihre Beziehungskrise überschatten quasi die weltweite Pandemie und lassen menschenfressende Untote wie ein lächerliches Beiwerk aussehen. Ausgeblendet wird das Szenario trotzdem nicht, da es quasi omnipräsent ist und Debs innere Frustration auf witzige und sehr drastische Art und Weise nach außen kehrt. Dies wird von den Nebencharakteren bekräftigt, die noch viel comichafter als die Protagonistin selbst wirken, insbesondere, was Ryans verschrobene Familie angeht. Alles in allem handelt es sich also um eine Zombie-Apokalypse mit hohem Fun-Faktor, die vorrangig weibliche Zuschauer ansprechen dürfte. Technisch gibt es, bis auf die genretypisch billigen CGI-Effekte, nicht viel auszusetzen. Ansprechende Schärfe trifft auf guten Kontrast, während die Farben in ihrer Intensität durchschnittlich bleiben. Vereinzelt tritt Bildrauschen auf. Bonusmaterial ist bis auf einige Trailer nicht vorhanden.