Unlocked
In was für einer Welt leben wir eigentlich? Videothekenstoff wie „Mechanic 2“schafft es in die Kinos, ein starbesetzter und hochklassig inszenierter Actionthriller wie „Unlocked“landet hingegen gleich in den Händlerregalen. „James Bond“-Regisseur Michael Apted („Die Welt ist nicht genug“) zeichnet sich für die Inszenierung dieses wendungsreichen Agentenfilms aus, in dem Noomi Rapace die ehemalige CIA-Agentin Alice Racine spielt, die inzwischen in London wohnt. Ihre Expertise als Verhörspezialistin führt aber dazu, dass die Agency sie doch noch einmal zur Vernehmung eines Terrorverdächtigen in der britischen Hauptstadt hinzuholt. Sie steht kurz davor, den Gefangenen zu knacken, als sie einen Anruf aus der CIA-Zentrale in Langley erhält: Ganz offenbar wurde sie getäuscht, sie verhört gerade keineswegs für die CIA, sondern für eine unbekannte Partei. Da die falschen Agenten schon die Waffen zücken, bleibt ihr nur die Flucht mit dem Verdächtigen. Die Zutaten, aus denen „Unlocked“ seine Geschichte spinnt, sind bekannt, aber außerordentlich gekonnt zusammen gefügt. Gehetzt von den eigenen Kollegen muss ums Leben gekämpft, eine Verschwörung aufgedeckt und ein Anschlag mit biologischen Waffen verhindert werden. Obwohl bislang eher actionunerfahren, macht Noomi Rapace als Agentin eine tolle Figur, in den dramatischen Momenten genauso wie in den aufregenden Actionszenen. Mit einer ungewohnt ambivalenten Rolle vermag Orlando Bloom zu glänzen, Michael Douglas und John Malkovich verleihen ihren Nebenrollen Würde. Wer keine Zeit hat, sich ganze „Homeland“-Staffeln anzuschauen, findet mit „Unlocked“einen kompakteren, aber durchaus äquivalenten Ersatz.