Das Belko Experiment
James Gunn hatte einen Traum. Aus diesem Traum entstand schließlich ein neues Drehbuch. Ein ziemlich blutiger Traum muss das gewesen sein, vermutlich direkt nach dem Konsum des japanischen Kultfilmes „Battle Royale“(2000) geträumt. Eingesperrt in einem Bürogebäude, befielt eine Stimme den Angestellten, sich gegenseitig zu töten. Das Drehbuch lag dann für einige Jahre auf Eis, doch nach dem enormen Erfolg der „Guardians Of The Galaxy“standen dem Filmemacher endlich alle Türen offen. Das Experiment konnte beginnen. Tatsächlich hält sich der Film sehr nah an Gunns ursprünglicher Vision. In einem isolierten Bürogebäude in Kolumbien beginnt ein Spiel um Leben und Tod. Den Mitarbeitern bleiben nur zwei Stunden, dann müssen dreißig von ihnen tot sein. Tun sie das nicht, sterben alle. Kleine Chips in ihren Köpfen, ursprünglich im Falle von Entführungen eingepflanzt, dienen jetzt als heimtückische Bomben. Das Konzept ist zwar simpel, garantiert aber vom ersten Moment an spannende Charakter-Dynamiken. Schnell bilden sich Gruppen und es wird leider allzu deutlich, wer hier die Guten und die Bösen sind. Trotzdem kommen viele Tode unerwartet und halten die Spannung dauerhaft auf einem hohen Level. Mit Gewalt wird nicht gespart. Doch nach eigener Aussage sieht Gunn den Film nicht nur als Horror, sondern auch als Komödie. Viel zu Lachen gibt es bei all dem Gemetzel allerdings nicht. Die Verzweiflung ist spürbar und das Drama steht dauerhaft im Vordergrund. Da macht es auch nichts, dass das Szenario alles in allem etwas unglaubwürdig ist. Während sich Gunn als Autor und Produzent an den Dreharbeiten beteiligte, übernahm Greg McLean die Regie. Dieser hatte bereits mit den „Wolf Creek“-Filmen sein Talent für humorvollen und makaberen Horror bewiesen.