All Eyez On Me
Tupac Shakur ist 21 Jahre nach seinem Tod eine der lebendigsten Rap-Legenden der Welt. Und das, obwohl er zum Opfer seines eigenen Erfolgs wurde. Mit nur 25 Jahren wurde er in seinem Wagen auf den Straßen von Las Vegas erschossen. Der Mordfall ist bis heute ungeklärt und liefert noch immer Stoff für unzählige Verschwörungstheorien. Nach seinem vierten Studioalbum benannt, erzählt das Biopic „All Eyez On Me“von Tupacs verworrener Kindheit, seinem kometenhaften Aufstieg, von der trügerischen Schönheit des Ruhms und wie gefährlich es ist, den falschen Leuten zu vertrauen.
Mit 140 Minuten hat Regisseur Benny Boom einen recht ordentlichen Umfang für sein Werk gewählt. Inhaltlich wird Tupacs Leben zwar ausführlich porträtiert, Begeisterung wird hierbei jedoch nicht erzeugt. Fast schon schwerfällig springt die Handlung von Lebensjahr zu Lebensjahr und schafft es dabei nicht, das zu vermitteln, was für die Biografie eines solchen Künstlers unbedingt notwendig ist: Leidenschaft und Inspiration. Tupacs Figur (Demetrius Shipp Jr.) ist für den Zuschauer nicht greifbar. Einschneidende und prägende Erlebnisse, wie die Drogensucht seiner Mutter, werden zu flüchtig thematisiert, um Empathie auslösen und ein tieferes Verständnis für den Rapper entwickeln zu können. Tupacs innerer Antrieb, was ihn über seine Musik hinaus politisch, gesellschaftlich und emotional bewegt hat, kann sich in der Handlung nur mühsam entfalten. Beim Ton tut sich vor allem die Dynamik hervor – leider negativ. Musikalische Szenen, wie Bühnenauftritte, donnern wie ein Gewitter aus den Lautsprechern, während Dialoge fast untergehen.