From Dusk Till Dawn (Uncut)
Salma Hayeks Fuß in Tarantinos Gesicht
Als „From Dusk Till Dawn“1996 in die Kinos kam, erwarteten viele Zuschauer einen stylischen und brutalen Gangsterfilm in der staubigen Wüste Mexikos. Schließlich war der Regisseur Robert Rodriguez mit dieser Formel bereits zwei Mal („Deperado“, „El Mariachi“) sehr erfolgreich gewesen. Doch dass sich die Story über die zwei gefährlichen Verbrecher-Brüder Richard (George Clooney) und Seth Gecko (Quentin Tarantino), die auf der Flucht vor der Staatsmacht nach Mexiko die Familie des Geistlichen Jacob (Harvey Keitel) als Geisel nehmen, ab der Hälfte in einen Horror- und dann in einen schwarzhumorigen Splatterfilm verwandeln würde, hatte wohl niemand geahnt. Nichtsdestotrotz war der Grindhouse-Streifen für die deutschen Behörden eine Spur zu hart und landete deshalb ein Jahr später auf dem Index. Hierzulande waren seitdem nur die stark geschnittenen Fassungen zu haben. Erst dieses Jahr wurde das Original von der Liste der BPjM gestrichen und erscheint deshalb nun als „Uncut“-Variante auf einer Doppel-Bluray auch in Deutschland. Technisch ist die Veröffentlichung identisch zur bereits erhältlichen, 106 Minuten langen Version aus dem Jahr 2011, deren Bild- und Tonqualität zwischen brillant und mittelmäßig schwankt: Detailschärfe und Räumlichkeit sind teilweise exzellent, werden aber von Bildfehlern und einer gelegentlich kraftlosen Abmischung etwas getrübt. Inhaltlich bekommt man endlich die Originalfassung geboten, die mit 108 Minuten Laufzeit aber auch nur marginal mehr Film bietet. Alle, die Rodriguez’ kultigen Genre-Mix noch nicht auf Blu-ray besitzen, können bedenkenlos zugreifen. Alle anderen müssen entscheiden, ob ihnen die zwei Minuten einen Neukauf wert sind.