Rebel In The Rye
OT: Rebel in the Rye L: US J: 2017 V: Eurovideo
B: 1.77 : 1
T: DTS-HD MA 5.1 R: Danny Strong D: Nicholas Hoult, Kevin Spacey, Sarah Paulson, Zoey Deutch, Lucy Boynton
LZ: 105 min FSK: 12 W-Cover: nein
Jerome David Salinger war ein Mann, der materiell nichts missen musste, und doch geistig nie genug bekommen konnte. Mit Ende zwanzig hatte er zwar erst eine Handvoll von Geschichten veröffentlicht, war aber trotzdem schon einer der wichtigsten und bekanntesten amerikanischen Schriftsteller seiner Zeit. Verewigt durch den Ruhm seines Werkes „Der Fänger im Roggen“, ist sein Leben doch eines voller Tragödien, Verluste und Enttäuschungen. Von diesem Leben handelt „Rebel In The Rye“. Das Filmdebüt von Danny Strong als Regisseur ist eine mitreißende Erzählung eines faszinierenden Menschen und zugleich auch eine gut bestandene Reifeprüfung für Strong. „Rebel In The Rye“wartet mit großen Geschützen auf. Sei es das hervorragende schauspielerische Können von Nicholas Hoult („Mad Max: Fury Road“) und Kevin Spacey („House of Cards“), mit dem die Rollen von J. D. Salinger und Whit Burnett leb- und glaubhaft dargestellt werden, die konsequent und detailliert umgesetzte Retro-Ästhetik der 1940er und 1950er Jahre, die bewegende wahre Geschichte hinter dem Film oder die gekonnte bildliche Inszenierung, „Rebel In The Rye“trägt meist dort stark auf, wo er auch soll. Wer sich allerdings eine völlig ungeschminkte Biografie des US-Autors erhofft, wird nicht ganz zufrieden sein. Zwar versteht es Strong, die Spannung zu halten, aber leider driftet der Film auch häufiger mal in die Klischeegrube ab und wird von der konstanten emotionalen Belastung träge. Wer J.D. Salinger schon kennt, wird wissen, das „Rebel In The Rye“wohl kaum einen Helden haben wird, aber die Einsicht, die der Film in ein komplexes und zerrissenes Leben wie das Salingers bietet, bleibt beeindruckend und bewegend.