12 Strong – Die wahre Geschichte der US-Horse Soldiers
Glaubt man den Filmen von Hollywood-Produzent Jerry Bruckheimer, so besteht die US-Kriegshistorie ausschließlich aus epischen Siegen voller Explosionen und pathetischer Melodramatik. Und auch sein neuster Streifen „12 Strong“bildet da leider keine Ausnahme. Der Film basiert auf der wahren Geschichte der zwölf Mann starken Spezialeinheit ODA 595, die nur wenige Wochen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nach Afghanistan geschickt wird, um zum Gegenschlag gegen die Taliban auszuholen. Angeführt von Captain Mitch Nelson (Chris Hemsworth) soll der Trupp den afghanischen General Dostum (Navid Negahban) beim Kampf gegen die Terroristen mit gezielten Luftschlägen unterstützen und deren Hochburg Masar-e Sharif einnehmen. Der Weg dorthin führt allerdings durch bergiges Terrain, sodass die Soldaten ihr Ziel nur auf Pferden erreichen können – doch bis auf Nelson hat keiner der Amerikaner Reiterfahrung. Anstatt diese Herausforderung aus Doug Stantons Buchvorlage „Horse Soldiers“filmisch aufzuarbeiten, konzentrieren sich die Macher aber lieber auf die übliche Aneinanderreihung von generischen Gefechten, übertriebenes US-Bravado und harte Männerfreundschaften. Andere Aspekte, wie die politischen Hintergründe des Konfliktes oder das furchtbare Schicksal der Afghanen werden von einer Menge patriotischem Pyro-Feuerwerk einfach weggesprengt. Generell ist die Technik die größte Stärke des Films. Leider kann die extrem oberflächliche Inszenierung voll zynischem Kriegsgeheul und schablonenhafter Figuren da nicht mithalten.