Blu-ray Magazin

Maria Magdalena

- MH

Maria Magdalena, so heißt es, sei eine Prostituie­rte, die sich Jesus anschloss. In „Maria Magdalena“ist Maria (Rooney Mara) einfach eine Frau, die sich andere Dinge vom Leben wünscht, als ihr in der strengen, von Männern beherrscht­en Gesellscha­ft zugestande­n werden. Sie sucht nicht die Ehe sondern Gott und schließt sich deshalb Jesus (Joaquin Phoenix) an. Dabei nimmt „Maria Magdalena“den Zuschauer mit auf die gemeinsame Reise, und diese ist auch für das Publikum etwas beschwerli­ch. Zum einen beschreibt die Bibel auch kein Zuckerschl­ecken, also ist natürlich manches schwer verdaulich, zum anderen zieht sich alles ein wenig. Zwar sind Rooney Mara und Joaquin Phoenix ausgezeich­nete Schauspiel­er, die ihren Rollen in diesem Film etwas fast schon ätherische­s geben. Das ist zwar immer mal wieder fasziniere­nd, aber so werden die Charaktere auch nie greifbar. Dabei nimmt sich Regisseur Garth Davis auch so manche künstleris­che Freiheit. Gefilmt ist das Ganze sehr schön, in blassen, erdigen Farben, mit einigen bewegenden Einstellun­gen. „Maria Magdalena“hat schöne Aspekte, die für sich gut funktionie­ren, wie zum Beispiel die Dialoge, oder die Schwierigk­eiten für die Gruppe, als mit Maria eine Frau dazukommt. Generell ist es interessan­t, wie eine Frau etwas frei wählt in einer Gesellscha­ft, in der sie Männern gehört. Trotzdem kommt alles nicht so ganz zusammen. Das ruhige Erzähltemp­o lässt der Handlung viel Luft, lastet ihr aber auch einen Druck auf, stets voller Bedeutung zu sein. So packen einen zwar immer mal wieder einzelne Blicke, Berührunge­n und Situatione­n, aber der Film in seiner Gesamtheit vermag das nicht ganz. Er ist eben auch eine Reise, für die man sich entscheide­n muss.

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Es ist gerade Judas (Tahar Rahim), der Maria Magdalena (Rooney Mara) als erster in der Gruppe positiv zugetan ist
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Unerwartet, aber gut: Joaquin Phoenix als Jesus

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