Blood Feast (2016)
Fuad (Robert Rusler) führt mit seiner Familie ein schlecht laufendes Restaurant in einem Pariser Vorort und arbeitet nachts in einem Museum. Dort wendet sich die Fruchtbarkeitsgöttin Ishtar (Sadie Katz) an ihn: Sie will gern wiedergeboren werden – und außerdem Fuad an die Wäsche. Der gängige Weg für eine Wiedergeburt ist, ein Festmahl aus Menschenfleisch herzurichten und es an jemanden zu verfüttern. Fuad, halb besessen von der Göttin und auch schon im Vorfeld psychisch angeschlagen, macht sich umgehend an die Arbeit. Einige Gäste seines Lokals bieten sich förmlich an, in ein göttliches Ragout verarbeitet zu werden.
„Blood Feast“ist nicht das erste Remake des gleichnamigen Klassikers aus dem Jahr 1963, sicherlich aber eines, das den Geist des Originals sehr gut einfängt: Mit amüsanter Selbstverständlichkeit wird die grenzenlos naive Story liebevoll aufgearbeitet und mit einem etwas höheren Budget neu herausgeputzt. Der deutsche Regisseur Marcel Walz konnte sogar Herschell Gordon Lewis, den Regisseur des Originals, für eine kleine Nebenrolle verpflichten. Lewis war durch „Blood Feast“, den ersten Splatterfilm der Geschichte, zum „Godfather Of Gore“avanciert und starb kurz nach Ende der Dreharbeiten dieses Remakes im September 2016. Anders als 1963 sieht man dem Film sein sehr geringes Budget jedoch kaum an. Besonders die Kameraarbeit ist sehr ambitioniert und vermag es, über die eher trashigen Dialoge und mageren schauspielerischen Leistungen hinwegzutrösten. Diese charmante Minderwertigkeit der Grundgeschichte gehört jedoch explizit mit zum Kultfaktor. Ob diese Neuauflage sich auch eine Fanbasis aufbauen kann, bleibt abzuwarten.