| A Quiet Place
Thriller
Selten war es im Kino so nervig, neben lautstark Popcorn oder Chips mampfenden Zuschauern zu sitzen, wie in „A Quiet Place“. Wie der Titel ganz dezent andeutet, spielt Stille im Film eine große Rolle. In einer Welt, die von tödlichen Wesen mit extrem empfindlichem Gehör heimgesucht wird, ist Lautlosigkeit schließlich die einzige Möglichkeit zu überleben. Nicht viele Menschen waren dazu in der Lage, aber die Familie Abbott hat die Lautlosigkeit gemeistert und führt in einem von den audiophilen Monstern entvölkerten Amerika ein stilles, einsames Dasein. Gewöhnliche Verrichtungen sind zur Herausforderung geworden, außergewöhnliche Vorfälle wie die Schwangerschaft der Mutter werden zur existenziellen Bedrohung. Es gibt keinen klassischen Plot in „A Quiet Place“, vielmehr begleitet der Film die Familie bei ihrem gefährlichen Alltag, wie sie leben, lieben, hadern und trauern und allen Widrigkeiten zum Trotz versuchen, etwas Lebensfreude aus ihrer ständig bedrohten Existenz zu ziehen. Den Charakteren nimmt man ihr Handeln, sei es vernünftig oder auch mal impulsiv, stets ab, wozu auch die durchgängig überzeugenden Leistungen der Darsteller, sowohl der beiden prominenten erwachsenen Stars als auch der jugendlichen Schauspieler, beitragen. Leider krankt der Film ein wenig an der nicht zu Ende gedachten Grundidee der Geschichte. Es erscheint einfach unglaubwürdig, dass weder Regierung noch Militär eine Methode zur Bekämpfung der Wesen fanden, wenn diese sich doch selbst weniger aufmerksamen Zuschauern geradezu aufdrängt. Ein letzter Punkt zur Blu-ray: Dolby Atmos bleibt hier den O-Ton-Freunden vorbehalten, die deutsche Dolby Digital 5.1-Tonspur ist dennoch ordentlich.