Bayern – Sagenhaft
Auch wenn man einen Bezug zu lokaler Folklore bei diesem Titel vermuten könnte, geht es in „Bayern – Sagenhaft“nicht um das Fabelwesen Wolpertinger oder andere Sagen. Ein wenig psychedelisch wird es trotzdem. Aber räumen wir zunächst mit einem Vorurteil auf: Oft wird darüber gewitzelt, dass die Bayern gern ein eigenständiges Land wären. Wenn man „Bayern – Sagenhaft“ glauben will, dann denken die Bajuvaren aber noch viel größer. Vom All aus schaut die Schauspielerin und Kabarettistin Monika Gruber auf den Planeten, Entschuldigung, die Bayerische Weltkugel, und stellt fest: Kein lebenswertes Leben außerhalb von Bayern. Das teilt sie ihrer Bodenstation auch mit. Diese befindet sich natürlich in einem Biergarten. Der im Vorspann als „kurioser Reigen“bezeichnete Film von Regisseur Joseph Vilsmaier geht zwar als Dokumentation durch, sollte vielleicht aber eher als etwas wild mit Themen um sich werfende Liebeserklärung an Bayern bezeichnet werden. Von Wintersport über Geschichte zu technischen Neuerungen im Freistaat bis hin zu Wein und Bier in Franken, Bräuchen und mehr, wird wild durcheinander geworfen und humoristisch aus dem Off kommentiert. Man weiß nie genau, welches Ziel diese Mischung aus Bildern und Eindrücken verfolgt, außer dem Vorzeigen von Bayern. Das ist temporeich, immerhin auch interessant und voller schicker Bilder. Aber, so abgedroschen diese Redensart auch ist, der Film holt den Zuschauer nicht ab. Wie in einer Achterbahn wird man durchgeschüttelt, und gerade wenn man aus der einen Kurve raus ist, geht es schon in den nächsten Eindrucks-Loop. Dafür ist alles auch schön und farbgewaltig gefilmt.