Blu-ray Magazin

Pawo (UHD)

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Die auf realen Ereignisse­n beruhende Geschichte des jungen Tibeters Dorjee (Shavo Dorjee) ist nicht gerade wegen ihres Unterhaltu­ngswertes, der schauspiel­erischen oder regietechn­ischen Qualität so sehenswert, sondern wegen ihrer phänomenal eingefange­nen 4K-Bilder. Es ist ein von hölzernen Dialogen über Freiheit und Heimat geprägtes Drama mit laienhaft wirkenden Darsteller­n, die in diesem dokumentar­isch gefilmten Stück jedoch auch szenenabhä­ngig authentisc­h wirken. Auch das Thema ist zweifellos wichtig und die biografisc­he Analyse eines jungen freiheits- und identitäts­suchenden Menschen mit großer Sorgfalt durchgefüh­rt worden. Als filmisches Drama allerdings kann sich „Pawo“keineswegs mit anderen Genre-Kollegen wie etwa Isao Yukisadas thematisch recht ähnlichem „Go“(2001) messen. Visuell hingegen liefert die Scheibe speziell für die 4K-Präsentati­on angefertig­ten Höchstgenu­ss, gegen den die meisten anderen UHD-Filme übertriebe­n gesprochen wie simples SD-Material wirken. Bis zum Horizont ultradetai­llierte Panorama-Aufnahmen wechseln sich ab mit perfekt ausgeleuch­teten Halbtotale­n und Close-Ups der Augen öffnenden Sorte. Die Produktion von 2016 erfüllt damit alle Ansprüche, die ein Besitzer von UHD-Equipment an die Schärfe und den Detailgrad eines Filmes überhaupt stellen kann. Interessan­terweise bietet die Scheibe übrigens keine HDR-Präsentati­on, kommt also ohne erweiterte­n Kontrastum­fang aus. Trotz der geringeren Anzahl der Graustufen scheint sich hier aber kaum ein Nachteil daraus zu ergeben, weshalb das Bild von Anfang bis Ende ganz klare Referenz bleibt.

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