Phantasy Star Online 2
Letztes Jahr feierte eine der populärsten frühen Japano-Rollenspiel-Serien ihren dreißigsten Geburtstag. Als 1987 „Phantasy Star“für das Master System erschien, wurde es als eines der schönsten und großartigsten Rollenspiele seiner Generation gefeiert. Kenner des Genres schätzen das Spiel auch heute noch. Inzwischen jedoch ist der Ruhm der Marke verblasst. Der letzte große Serienteil, das 2014 veröffentlichte „Phantasy Star Online 2“, schaffte es bis heute nicht aus Japan heraus. Wenigstens können sich westliche Fans nun über den deutschen Verkaufsstart der zwei Jahre später erschienenen Anime-Serie zum Spiel freuen. Wobei Freude vielleicht ein etwas großes Wort ist, denn wer eine Adaption der Handlung des Science-Fiction-Rollenspiels erwartet, wird hier etwas völlig anderes vorfinden. „PSO2 – The Animation“spielt im Japan der nahen Zukunft. An der „Seiga Akademie“ist das titelgebende Spiel der große Hit, jeder spielt es, jeder liebt es. Oder zumindest fast jeder, denn Protagonist Itsuki Tachibana kann sich für das Hitspiel nicht erwärmen. Logischerweise ist das ein Fall für den Schülerrat, dessen Präsidentin ihn dazu zwingt, das Spiel zu spielen. Widerwillig macht sich Itsuki daran, seinen Avatar zu erstellen und sich ins Online-Abenteuer zu stürzen, denn sein Erfolg könnte aufkommenden negativen Stimmungen gegen das Spiel den Wind aus den Segeln nehmen. Blasse Charaktere, banale Dialoge und eine quasi nicht vorhandene Story machen „PSO2 – The Animation“zu einer wenig erquicklichen Erfahrung. Designs und Animationen mögen gut aussehen, doch wirklich sehenswert machen sie diesen überlangen Anime-Werbespot für das Spiel trotzdem nicht.