Winchester
Wenn Horrorfilme damit kokettieren, dass sie auf „wahren Begebenheiten“beruhen, dann ist das meist nur ein leeres Werbeversprechen. Bei „Winchester“hingegen ist dieser Marketing-Spruch zumindest ansatzweise richtig. Der Film der im Horrorbereich Kultstatus genießenden Spierig-Brüder („Daybreakers“) basiert zum Teil auf dem Leben der Unternehmerin Sarah Winchester (Helen Mirren), die nach dem Tod ihres Mannes ein riesiges Anwesen voller architektonischer Kuriositäten erbauen ließ. Der Vorstand der berühmten Waffenfirma Winchester fürchtet, dass sich das Verhalten der Witwe negativ auf das Unternehmen auswirkt und schickt deshalb Dr. Eric Price (Jason Clarke) los, um die Psyche von Mrs. Winchester zu überprüfen. Kurz nachdem er dort angekommen ist, geschehen im Haus merkwürdige Dinge, die sich selbst der rational denkende Arzt nicht erklären kann. Was folgt, ist eine altbekannte Geisterhaus-Geschichte, die mit ihren akkuraten Kostümen und originalgetreu nachgebauten Sets eine gewisse Authentizität ausstrahlt. Allerdings greift das deutsch-australische Regie-Duo sonst nicht gerade tief in die Horror-Trickkiste und lässt die mit effektiven Jumpscares gespickte Inszenierung zum Schluss in einem generischen Geister-Mummenschanz enden, der immerhin von Oscarpreisträgerin Helen Mirren und Jason Clarke überzeugend getragen wird. Technisch begeistert die Blu-ray-Veröffentlichung wiederum mit messerscharfen Details, sehr guten Schwarzwerten und zum Teil beeindruckenden Lichtspielereien. Der verlustfreie 5.1-Sound ist zwar mit den üblichen Schock-Geräuschen gespickt, bespielt die verschiedenen Kanäle dafür aber mit stimmungsvollen Effekten.