Death Wish (UHD)
Ein Mann sieht mal wieder rot, diesmal im Remake von – Überraschung - „Ein Mann sieht rot“, im Original bekannt als „Death Wish“. Statt Charles Bronson verwandelt sich in der Neuauflage Bruce Willis vom freundlichen Pazifisten zum mörderischen Vigilanten. Und wo Bronson noch Architekt war, darf Willis hier einen Arzt spielen. Ansonsten bleibt alles wie gehabt. Mal wieder verliert ein Familienvater Frau und Kind, mal wieder erweist sich die Polizei als unfähig, mal wieder ist Papi gezwungen, das Unrecht auf seine Weise zu lösen.
Glaubt man dem Trailer, dann erwartet einen hier ein reinrassiger Actionfilm. Doch wie das Original versucht auch das Remake, seine Geschichte als Mischung aus Rachethriller und Drama zu erzählen, die mit sporadischen Actionausbrüchen gespickt wurde. Allerdings gelingt ihm dieses Vorhaben ungleich weniger gut als zu seiner Zeit dem Bronson-Klassiker. Wo dieser damals ein neues und heikles Thema ansprach, gibt es Rachefilme inzwischen bis zum Abwinken, darunter brutale Actionfilme wie auch subversive Genre-Dekonstruktionen. In diesem Umfeld hat der neue „Death Wish“einfach gar nichts Neues zu erzählen, nicht einmal Altbekanntem gewinnt der Film neue Aspekte ab. Und wie in so vielen seiner jüngeren Filme wirkt Willis latent gelangweilt, das Ringen mit dem Verlust und den Kampf um die Menschlichkeit hat man anderswo schon deutlich emotionaler gesehen. Regie-Skandalnudel Eli Roth („Hostel“) verzichtet immerhin auf die von manchen Fans möglicherweise erhofften Splatter-Orgien, sondern setzt auf eine routinierte, leicht unterkühlte Inszenierung, der Tief- wie Höhepunkte weitestgehend abgehen.