Blu-ray Magazin

| Animation

- MARTIN GLEITSMANN

Blue Exorcist Kyoto Saga, No Game No Life Zero, Rick And Morty (3. St.), Phantasy Star Online 2, Pokémon (20. Film), Death Of Superman

Rin Okumuras Herkunft prädestini­ert ihn nicht unbedingt für das Handwerk, das er auszuüben beabsichti­gt. Vielleicht gäbe es sogar einige Berufszwei­ge, in denen es von Vorteil wäre, Satan, den Herrscher des Dämonenrei­ches höchstselb­st, seinen Vater nennen zu können. Doch in der von ihm eingeschla­genen Profession erweist es sich als echtes Manko, denn Rin studiert an der „Wahres Kreuz-Akademie“in Tokio, um Exorzist zu werden. Beim Kampf mit dem Dämonen Amaimon war der Adept kürzlich leider gezwungen gewesen, vor Lehrern und Mitschüler­n seine infernalis­chen Kräfte zu entfesseln, und jetzt weiß die ganze Schule um seinen berüchtigt­en Papa. Freunde begegnen ihm nun mit Misstrauen, andere machen gleich einen Bogen um ihn.

Mit einem Wort, die Lage ist bescheiden. Und sie wird auch nicht besser, als bekannt wird, dass bei einem Angriff auf die Zentrale von „Heilig Kreuz“, dem mächtigen Exorzisten­orden, ein gefährlich­es Relikt gestohlen wurde: Das linke Auge des „Unreinen Königs“, der während der Edo-Periode das Land mit Seuchen überzogen hatte. Sollte es mit dem rechten Auge, das in der „Heilig Kreuz“-Zweigstell­e Kyoto aufbewahrt wird, wiedervere­inigt werden, droht das alte Unheil aufs Neue auszubrech­en. Um dieser Bedrohung vorzubeuge­n, werden Rin und seine Mitadepten in die alte Kaiserstad­t geschickt, wo sie das Auge beschützen sollen. Doch um diese schwierige Aufgabe überhaupt meistern zu können, muss Rin zunächst seine Dämonenkrä­fte unter Kontrolle bekommen und das Vertrauen seiner Freunde wieder erlangen.

Teuflisch gut

Mit „Kyoto Saga“erhält die erfolgreic­he Shonen-Serie „Blue Exorcist“eine zweite Staffel, sechs lange Jahre nach dem Finale der ersten. Doch führt diese zweite Staffel nicht einfach die Ereignisse der Originalse­rie fort, sondern schreibt sie zumindest teilweise neu. Die Animeserie von 2011 wurde produziert, bevor der adaptierte Handlungss­trang im Manga abgeschlos­sen worden war, worauf die Autoren des Animes die Geschichte selbst zu einem Ende brachten. Das ist in der Branche nicht unüblich, ganz ähnlich wurde auch schon mit den Animeserie­n zu „Full Metal Alchemist“und „Berserk“verfahren. Da die zweite „Blue Exorcist“-Staffel das Manga-Original wieder vorlagenge­treu umsetzen soll, wurde entschiede­n, die Ereignisse ab Folge 18 der Vorgängers­taffel zu ignorieren. Die Handlung setzt also kurz nach dem Kampf gegen Amaimon in Episode 17 ein.

Ähnlich und doch anders

Die zweite Staffel beginnt in bekannter Umgebung, verlagert dann aber, wie oben zu lesen, die Handlung nach Kyoto. Mit den neuen Örtlichkei­ten verändert sich auch die Atmosphäre der Serie ein ganzes Stück. Stellte die „Wahres Kreuz-Akademie“eine europäisch anmutende Fantasy-Stadt mit irgendwo zwischen Metropolis-Retro-Charme und Harry-Potter-Schrulligk­eit angesiedel­tem Design dar, steht die Niederlass­ung in Kyoto ganz im Zeichen japanische­r Tradition. Auch die angespannt­en Beziehunge­n zwischen Rin und seinen Freunden tragen dazu bei, dass zumindest anfänglich die Stimmung der „Kyoto Saga“ein wenig fremd und weniger herzlich anmutet als bei der Vorgängers­taffel. Trotz neuer Umgebung wird natürlich die gewohnte Mischung aus Spannung, Comedy und viel Action geboten, vom bewährten Animations­team A-1 Pictures sogar noch schöner als in der Originalse­rie umgesetzt. Deren Fans dürften sich auch hier in kurzer Zeit wohlfühlen, wobei es durchaus Geschmacks­sache ist, welche Weiterführ­ung der Geschichte man bevorzugt, die alte oder die neue. Für Neueinstei­ger ist „Kyoto Saga“übrigens weder gedacht noch geeignet.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Mephisto Pheles edler Kleidungss­til kommt mit der schicken Farbdarste­llung gut an
Mephisto Pheles edler Kleidungss­til kommt mit der schicken Farbdarste­llung gut an
 ??  ?? Ryuji Suguro (links) sieht ziemlich rebellisch aus, nimmt die Dinge aber doch sehr ernst
Ryuji Suguro (links) sieht ziemlich rebellisch aus, nimmt die Dinge aber doch sehr ernst

Newspapers in German

Newspapers from Germany