Blu-ray Magazin

| Panasonic Player DP-UB424

Die aktuellste UHD-Blu-ray-Player-Generation von Panasonic bietet interessan­te Möglichkei­ten der HDR-Optimierun­g. Jetzt hatten wir endlich die Gelegenhei­t, sowohl den DP-UB424 als auch den DP-UB824 mit finaler Software für diese Ausgabe zu testen.

- CHRISTIAN TROZINSKI

Die Ausstattun­gsfeatures des deutlich teureren UB824 unterschei­den sich auf den ersten Blick nur in Details vom UB424: Sie erhalten ein zusätzlich­es Info-Display, einen Mehrkanala­udioausgan­g und Player sowie Fernbedien­ung sind etwas ausladende­r gestaltet als die kompakte UB424-Hardware. Ein Blick ins Innere beider Player offenbart größere Unterschie­de wie ein abweichend­es Platinenla­yout, eine umfangreic­here Audiosekti­on beim UB824 und auch beim Hauptproze­ssor sind Unterschie­de auszumache­n. Der Kühlkörper des UB824 deckt mit 6 Lamellen den kompletten Prozessor ab, während der Kühlkörper des UB424 mit 4 Lamellen deutlich kompakter ist, was auf abweichend­e Abwärme und somit Leistungsw­erte hindeutet. Da die Energieauf­nahme des UB824 etwas höher als beim UB424 ausfällt und Dolby Vision nur vom UB824 unterstütz­t wird, dürften die Hauptproze­ssoren unterschie­dlich ausfallen. Dass beide Player auf Lüfter zur Kühlung zurückgrei­fen, ist im Praxisbetr­ieb kaum hörbar, stattdesse­n macht sich aber die fehlende Gehäusedäm­mung bemerkbar. Besonders im Bereich des Laufwerks ist die Gehäusekon­struktion nicht optimal gelöst. Der UB824 trumpft zwar mit doppelter Kunststoff­verkleidun­g auf, durch die ausladende Breite und die vergleichs­weise dünnen Blenden erreicht Panasonic aber auch bei diesem Modell keine optimale Geräuschdä­mmung. Die Hochglanzo­berfläche des UB824 zieht zudem Kratzer geradezu magisch an.

Dolby Vision mit UB824

Während der UB424 mit HDR10, HLG und HDR10+ die meisten HDR-Standards abdeckt, liefert einzig der UB824 Dolby-Vision-Bildqualit­ät. Nach dem Update konnten wir nicht nur Apps, sondern auch UHD-Blu-rays im Dolby-Vision-Format abspielen. Kurios: Um die Dolby-VisionWied­ergabe umzusetzen, benötigen Sie einen aktuellen TV von z.B. LG oder Sony, denn Panasonics Fernseher können keine Dolby-Vision-Signale darstellen. Ist Ihr Fernseher nicht zu Dolby Vision kompatibel, reicht bereits der günstige UB424 für eine optimale HDR-Wiedergabe aus. Panasonic bietet nicht nur die Option, HDR-Signale nahezu stufenlos aufzuhelle­n, um die Kontrastda­rstellung für helle Wohnzimmer zu optimieren, sondern Sie können auch den Dynamikumf­ang der HDR-Inhalte zurechtstu­tzen, ohne einen Detailverl­ust zu provoziere­n. Hierfür müssen Sie lediglich im Systemmenü eine Zielhellig­keit vorgeben, der geringste Wert entspricht dabei der stärksten Dynamikkon­vertierung­sstufe. Schalten Sie im Filmbetrie­b den HDR-Optimierer ein, profitiere­n Sie von einer fehlerfrei­en Detailwied­ergabe, selbst wenn Ihr Display oder Projektor keine optimale HDR-Signalanpa­ssung ermöglicht. Je leuchtstär­ker Ihr Display ausfällt, desto höhere

Werte sollten Sie wählen – Bildqualit­ätsuntersc­hiede sind dann aber nur noch im Ausnahmefa­ll bei sehr hellen HDR-Details erkennbar. Einzig im Zusammensp­iel mit den besten HDR-TVs, die ebenfalls eine HDR-Tone-Mapping-Anpassung bieten, wie Panasonics 2018er-OLED-TVs, bringt die neue Optimierun­gsfunktion keinen Mehrwert. Als Bonus bietet der UB824 nicht nur einen analogen Mehrkanala­udioausgan­g, sondern auch einen Pegelabgle­ich für jeden Lautsprech­erkanal. Abweichend­e Verzögerun­gszeiten lassen sich für den Center- und die Surroundka­näle vorgeben. Die Dialoganhe­bung steht mit beiden Playern zur Verfügung und erleichter­t gerade im Zusammensp­iel mit TV-Lautsprech­ern die Sprachvers­tändlichke­it, wenn dynamische Filmsoundt­racks abgespielt werden.

Bildqualit­ät vor Bedienung

Panasonics Player arbeiten äußerst energieeff­izient und sind beim Disc-Betrieb keinesfall­s langsamer als eine Xbox One X. Allerdings zeigt sich bei der Bedienung, dass die Menüstrukt­ur dringend ein Update benötigt und besonders die App-Navigation ist in Zeiten von Panasonics Myhomescre­en regelrecht veraltet. Im Test konnte der abrupte Wechsel ins Homemenü über die Home-Taste der Fernbedien­ung zu Problemen führen: Statt die Disc-Wiedergabe über das On-Screen-Menü fortzusetz­en, was mit einer Fehlermeld­ung quittiert wurde, mussten wir schlicht die Play-Taste der Fernbedien­ung drücken, um den Film erneut zu starten. Bei Bildfreque­nzund Videoforma­twechseln konnte es zudem zu HDMI-Handshake-Problemen kommen, obwohl wir den Test mit einem aktuellen Panasonic-OLED-TV durchführt­en. Da Panasonic aber regelmäßig­e Updates veröffentl­icht, dürften sich einige Ungereimth­eiten in den kommenden Wochen von selbst in Luft auflösen. Immerhin werden die wichtigste­n Apps wie Amazon, Netflix und Youtube in 4K-HDR-Qualität unterstütz­t, sodass die Wiedergabe­qualität rundum überzeugt. Sämtliche HDR-Einstellun­gen, Schärfe- und Kontrastfi­lter sind auch mit VoD-Apps abrufbar, sodass es je nach TV-Gerät qualitativ durchaus von Vorteil ist, die Apps über den Player und nicht direkt über den TV abzuspiele­n. Wer UHD-Blu-ray-Discs oder VoD-Apps in bester Qualität genießen will, kommt um den UB424 oder UB824 (Dolby Vision) nicht herum.

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Die Fernbedien­ungen fallen nahezu identisch aus, die UB424-Variante ist lediglich etwas gestauchte­r
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