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Nach dem Überraschungserfolg der ersten Staffel, die ein authentisches Straßenmilieu zeichnen konnte, orientiert sich Staffel 2 eher an den großen Dramen der aufwändig produzierten, amerikanischen Serienvorbilder. Das macht sowohl die Handlung als auch die Inszenierung zusehends beliebiger und klischeehafter. Zwar kann man der Formel immer noch einen soliden Unterhaltungswert abgewinnen, der unverbrauchte Rapvideo-Charme weicht nun allerdings einer routiniert erzählten und insgesamt kaum noch originellen Gangster-Soap. Wer noch an den Schauspielern, ihren Figuren und Geschichten hängt, kann ohne Sorge einen Blick riskieren. Wer die erste Staffel noch nicht kennt, sollte dies nachholen, bevor er weiterliest. Ein Jahr nach den Ereignissen von Staffel 1: Nach dem dramatischen Tod seines Freundes Vince (Frederik Lau) ist Ali „Toni“Hamady (Kida Khodr Ramadan) in Beirut auf der Suche nach einem neuen Lieferanten für seine Drogengeschäfte in Berlin-Neukölln und wird beim örtlichen Drogenbaron fündig. Der frische Deal bringt allerdings auch frische Feinde. Das kriminelle Berliner Syndikat um Mohammad al-Saafi (Ahmed Hafiene) sieht sich durch die neue Machtposition der Hamadys um ihre eigene Stellung betrogen und startet einen verborgenen Kleinkrieg. Zudem machen die Polizei um Chefermittler Hagen Kutscha (Oliver Masucci) mehr und mehr Druck. Toni gibt sich währenddessen weiterhin Mühe, ins legale Immobiliengeschäft einzusteigen, vor allem um seine Frau Kalila (Maryam Zaree) zurückzugewinnen. Sein unberechenbarer Bruder Abbas (Veysel Gelin) versucht sich zeitgleich mit aggressiven Methoden im Gefängnis durchzuschlagen.