Die Brücke
Seit Saga (Sofia Helin) und ihr damaliger Partner Martin (Kim Bodnia) auf der Verbindungsbrücke zwischen Dänemark und Schweden eine zerteilte Frauenleiche vorgefunden haben, sind sechs Jahre vergangen. Inzwischen gehört die nun mit der vierten Staffel abgeschlossene Serie zum absoluten Pflichtprogramm eines jeden Krimi-Fans, da die inhaltliche und förmliche Qualität zum Besten gehört, was das Genre zu bieten hat. Der Auslöser des neuesten Falls ist der Mord an der Generaldirektorin der Migrationsbehörde. Da sie zu Tode gesteinigt wurde, vermuten die Ermittler um Henrik (Thure Lindhardt) zunächst einen Racheakt für eine Flüchtlingsabschiebung durch eine extremistische Gruppierung namens „Red October“. Doch hinter dem medial aufbereiteten, politischen Zündstoff verbirgt sich ein wesentlich komplexerer Fall, der zutage tritt, als noch mehr Menschen in Art einer Todesstrafe hingerichtet werden. „Identität“ist eines der Leitthemen der Staffel, das die Handlungsweise der beiden Protagonisten bestimmt – sowohl für Saga, die für den Tod ihrer Mutter im Frauengefängnis sitzt, als auch für Henrik. Letzterer spielt nach achtjähriger Suche nach seinen vermissten Kindern erstmals mit dem Gedanken, den Fall zu den Akten zu legen. Im Handlungszentrum steht allerdings stets die Aufklärung der Mord-Reihe, die wieder einmal bis zuletzt ungeheuer spannend, intelligent und erschreckend authentisch inszeniert ist. Statt der üblichen zehn Stunden Laufzeit sind es nun zwar nur noch acht Episoden von rund einer Stunde Dauer, jedoch wirkt alles wie aus einem Guss und das Erzähltempo erscheint optimal, sodass das große Finale einer hochkarätigen Serie wie dieser in jedem Belang würdig ist.