Succession
Der Medienmogul Logan Roy (Brian Cox) wird alt, und die Frage nach seiner Nachfolge tut sich auf. Er hat mehrere Kinder, will aber noch nicht so ganz raus aus dem Geschäft. Dann erleidet er eine Hirnblutung, und seine potenziellen Nachfolger finden sich in einem Machtkampf wieder. Das ist der Ausgangspunkt von „Succession“. Interessant wird das alles durch die sehr unterschiedlichen Charaktere seiner Nachkommen Kendall (Jeremy Strong), Shiv (Sarah Snook) und Roman (Kieran Culkin), die untereinander ihre Probleme haben, aber auch eine gewisse Skepsis gegenüber der Stiefmutter Marcia (Hiam Abbass). Die Charakterzüge der potenziellen Erben schwanken stark vereinfacht zwischen berechnend, neurotisch und unsympathisch. „Succession“ist eine interessante Serie, und mit interessant ist gemeint, dass ihre sehenswerten Aspekte den Zuschauer auf der intellektuellen Ebene ansprechen. Anzusehen wie eine interne PR- und Verwaltungs-Maschine sich in die Gänge setzt, sobald dem Unterhaltungs-Magnaten etwas zustößt, hat seinen Reiz. Es ist aber eine Serie, die man eher auf kopflastige Art beobachtet. Die emotionale Identifikation und damit auch die Immersion in die Geschichte halten sich dafür in Grenzen. Dadurch eignet sich die Serie nur bedingt für Bingewatching, da sie nur wenig fesselt, sobald man die Konzentration verliert. Außerdem ist es wichtig, die Details auch mitzukriegen. Aber für Freunde von Ränkespielen und Intrigen bei den ganz Reichen hat die Serie schon den einen oder anderen Anreiz, reinzuschauen. Dann macht es vielleicht auch nicht so viel, dass man keinen der Charaktere so richtig lieb gewinnt.