T-34 – Das Duell
Der T-34 ist ein sowjetischer Panzer, der durch seinen Einsatz im Zweiten Weltkrieg zu einer Art „Legende“wurde. Zu Beginn des Krieges war er den vergleichbaren Wehrmachtspanzern deutlich überlegen, im späteren Verlauf wurde er erfolgreich aufgerüstet, um mit den neuen deutschen Modellen mithalten zu können. Von Militärhistorikern wird der T-34, der in Ländern wie Vietnam oder Nordkorea noch heute im Einsatz ist, oft als effektivster und wichtigster Panzer des Zweiten Weltkriegs eingeschätzt. Regisseur Aleksei Siderow, der schon 2005 mit „Shadow Boxing – Tödliche Schatten“unter Beweis stellte, dass er Action im Stile Hollywoods inszenieren kann, setzt dem legendären Panzer im nach ihm benannten Kriegsdrama ein filmisches Denkmal, das vom deutschen Vertrieb mit dem befremdlichen Claim „Wie „Fast & Furious“, nur mit Panzern“beworben wird. Was immer man sich unter dieser Aussage vorstellen will, „T-34 – Das Duell“ist es sicher nicht. Obwohl der Film seinen stählernen Titelhelden durchaus häufig und attraktiv ins Bild setzt, ist es glücklicherweise kein Fetisch-film. Im Zentrum der Handlung steht schon der Mensch, genauer gesagt Nikolai Iwuschkin („Attraction“- und „Anna“-star Alexander Petrow), seines Zeichens jugendlicher und überaus fähiger Kommandant eines T-34. Der stellt gleich in der ersten Szene des Filmes unter Beweis, dass jeder Panzer nur so gut ist wie seine Besatzung. Und so schafft er es, selbst mit seinem lahmen Lastwagen voller Lebensmittel einem deutschen Panzer ein Schnippchen zu schlagen und zu entkommen. Kurze Zeit später erhält er das Kommando über einen T-34 und dessen reichlich demotivierte Mannschaft. Doch Iwuschkin vermag es, das kleine Team zusammen zu schweißen und schon bald funktioniert man wie eine gut geölte Maschinerie. Das ist auch nötig, denn kurz darauf muss man sich im Kampf gegen den charismatischen, deutschen Panzerkommandanten Klaus Jäger (Vinzenz Kiefer) beweisen, der über ganz ähnliche Qualitäten verfügt wie die Sowjethelden des Films. Es wird nicht das letzte Duell gegen Jäger gewesen sein.
Mehr Abenteuer als Drama
Ein Antikriegsfilm ist „T-34 – Das Duell“definitiv nicht geworden, das wäre auch seltsam bei einem Film über ein besonders erfolgreiches, sprich, tödliches Kriegsgerät. Vielmehr erzählt „T-34“eine durchweg spannende Odyssee, die ihren Helden von der Front in ein deutsches Gefangenenlager verschlägt, aus dem dieser mit Hilfe des Panzers ausbricht und sich dann durch Feindesland in Richtung Osten durchschlägt, immer verfolgt und gejagt von seiner passend benannten Nemesis Klaus Jäger. Zeit für eine kleine, tendenziell unnötige Romanze wird sich dennoch genommen. Trotz der dramatischen Ereignisse schlägt der Film einen beschwingten, zuweilen gar heiteren Ton an, der immer mal wieder an „Ein Käfig voller Helden“erinnert. Szenen wie die, in welcher die Flüchtigen mit ihrem Panzer durch eine verschlafene deutsche Kleinstadt rollen und sich auf dem Marktplatz mit Lebensmitteln und Bier eindecken, sind nicht nur amüsant, sondern sie verleihen den Soldaten
ein menschliches und sympathisches Antlitz. Im Gegensatz zu solch ruhigen Situationen stehen die spektakulär aufgezogenen Gefechte, die sich großzügig aus dem Inszenierungsfundus moderner Actionfilme bedienen und bei denen nur die inflationäre Verwendung von Bullet-time-zeitlupen a la „Matrix“etwas stört. Ausstattung und Cgi-effekte sind hervorragend, die Kulissen glaubwürdig und groß. Dazu gesellt sich ein packender, abwechslungsreicher Soundtrack und wummernde Effekte auf Hollywood-niveau. Hollywood-niveau lässt sich überhaupt dem gesamten Film attestieren, der sich vor der viel teureren Konkurrenz aus dem Westen in keiner Hinsicht verstecken muss.