Todfreunde – Bad Influence
Michael (James Spader) könnte kaum glücklicher sein: Er ist einer der erfolgreichsten Analysten seiner Firma, hat gute Chancen auf eine anstehende Beförderung und ist verlobt mit einer hübschen, wohlhabenden Frau (Marcia Cross). Als er auf Alex (Rob Lowe) trifft, wird ihm klar, dass er dennoch ein Versager ist – er lässt sich von jedem gängeln, hat kein Rückgrat und seine Schwiegereltern sehen ihn als dümmlichen Bauerntrampel. Alex hat eine verheerende Auswirkung auf Michaels Leben: Er drängt ihn dazu, den Kollegen einzuschüchtern, der besser geeignet für die Beförderung wäre – und hat Erfolg damit. Alex lässt auch die Hochzeit platzen. Michael fühlt sich plötzlich befreit, als wäre er der Mann, der er immer sein wollte, aber nie sein konnte. Bald überschreitet Alex mit seinen unkonventionellen Methoden jedoch zu viele Grenzen. „Todfreunde“ist die platonische Variante von „Eine verhängnisvolle Affäre“mit einem großen Schuss „Fight Club“. Aus produktiver Selbstverwirklichung, die natürlich auch eine Form von Befreiung ist, wird hier schnell eine moralisch verwerfliche Übersteigerung, die die vermeintliche Entwicklung der Hauptfigur ins Gegenteil verkehrt. Wann muss man an sein eigenes Glück denken und wann darf man das nicht mehr? Gut gealtert ist der Film nicht unbedingt – die Geschichte wirkt heute plump und uninspiriert, trotz Curtis Hanson im Regiestuhl, der ein Händchen für einfache Geschichten hatte. Der Film erscheint als Mediabook in zwei Editionen mit unterschiedlichen Covern. Das Bonusmaterial besteht lediglich aus Trailern in Vhs-qualität und einer Fotogalerie. Das 16-seitige Booklet ist jedoch informativ.