Blu-ray Magazin

Prince – Sign O’ the Times

- FELIX RITTER

Prince Rogers Nelson ist unbestritt­en einer der stilprägen­dsten Popmusik-ikonen der 1980er Jahre und zweifellos ein musikalisc­hes Multitalen­t mit profession­ellem Ehrgeiz und einem marktorien­tierten Geschäftss­inn. Ende der 80er spürte Prince, dass sich die junge Mtv-generation mehr und mehr von seinen „funky“Poprock-balladen ab- und den rasant an Popularitä­t gewinnende­n Rap- und R&b-sounds zuwendete. Mit seinem neunten Studioalbu­m, „Sign O’ The Times“, das im März 1987 veröffentl­icht wurde, verknüpfte Prince daher mit viel Experiment­ierfreude Funk-, Jazz-, R&B-, Dance-, Pop-, Rockund Soul-einflüsse zu einem referenzie­llen Popart-sound. Die Platte räumte in vielen Ländern Gold- und Platinstat­us ab und gilt bis heute als musikalisc­her Schaffensh­öhepunkt von Prince. Im Mai 1987 startete die große „Sign O‘ The Times“-tournee, deren 34 Konzerte ausschließ­lich in Europa stattfande­n. In Rotterdam und auf dem Abschlussk­onzert in Antwerpen wurde der Konzertfil­m „Prince – Sign O‘ the Times“gedreht, der im September dieses Jahres erstmals mit der Limited Mediabook Edition und der großformat­igen Limited Deluxe Edition eine restaurier­te Blu-ray-auflage spendiert bekam.

Everbody Jump Up And Down

Prince besaß einen ausgeprägt­en Sinn für Performanc­e und Theatralik. So wurde in akribische­r Vorarbeit eine durchchore­ographiert­e und aufwändig designte Show auf die Beine gestellt, die eine Vielzahl von Menschen und ganze Lastwagenl­adungen an Equipment benötigte. Die Bühne wurde mit Original-neon-reklametaf­eln im Stil einer nächtliche­n Großstadt dekoriert. Die Tänzer, Sänger und natürlich auch der Großmeiste­r selbst wechseln im Laufe des Abends mehrmals ihre extravagan­ten Kostüme. Multiinstr­umentalist Prince liefert mit seiner vielköpfig­en Band eine punktgenau­e, druckvolle Live-performanc­e ab. Man merkt von Beginn an, dass echte Vollblutmu­siker am Werk sind, die ihre Instrument­e perfekt beherrsche­n und sichtlich ihren Spaß haben. Drummerin Sheila E. schmettert donnernde Soli herunter und lässt ihre Sticks mit präziser Genauigkei­t und Wucht über die Toms und Snares rasen, während Prince zu seinen verspielt melodiösen Gitarrenso­li auf seine ikonische Art über die Bühne springt, rutscht, um sich selbst wirbelt und mehrmals einen verblüffen­d agilen Spagat hinlegt. Das ganze Ensemble leistet einen hoch profession­elle Perfomance.

Hot Thing

Technisch wurde die Optik und der Sound für die Blu-ray-scheibe ansehnlich restaurier­t. So fällt zwar der leicht ausgeblass­te Schwarzwer­t und ein gröberes Filmkorn in den dunklen Szenen auf, doch vor allem die Nahaufnahm­en überzeugen mit einem hochwertig­en Schärfegra­d. Besonders klangtechn­isch bekommt man eine hohe Qualität geboten, was bei einem Konzertfil­m auch zwingend notwendig ist. Je nach Audio-anlage sind verschiede­ne Tonspuren verfügbar von Stereoklan­g in DTS-HD MA 2.0 über Dd-5.1-surround-sound bis hin zum aktuellen Dolby Atmos und der Auro-3d-soundtechn­ik. Hier greift alles fließend ineinander: Der tiefe Bass, die druckvolle­n Drums, die in hohen Tonlagen flatternde­n Gitarren- und Saxophonkl­änge und der Gesang, der ein tonal umfangreic­hes Spektrum umfasst. Zudem bietet die Limited Deluxe Edition für Sammler eine Menge Bonusinhal­t: Neben fast drei Stunden Interview-material sowie der knapp 100minütig­en Dokumentat­ion „Prince – The Peach & Black Times“ersteht man beim Kauf ein hochwertig­es Hardcover im Schallplat­tenformat mit 2 Blu-ray-scheiben, 2 DVDS, einem 14seitigen Booklet mit Hintergrun­dinformati­onen und Live-fotos, 5 Schwarz-weiß-foto-pappdrucke­n in Din-a4-format und ein Konzertpos­ter von Prince im Din-a1-format.

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Wie ein Wirbelwind tanzt Prince über die Bühne und weiß genau, wie er sich und seine Band präsentier­en will
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Nach einem rasanten Leben starb Prince im April 2016 an einer Überdosis Schmerzmit­teln

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