Blu-ray Magazin

Streaming 2.0

- CHRISTIAN TROZINSKI

Mit Apple und Disney starten in den nächsten Monaten Multimilli­arden-dollar-unternehme­n eine bis dato beispiello­se Aufholjagd, um etablierte­n Streaming-diensten wie Netflix den Rang abzulaufen. Google will dagegen mit Stadia die Verbreitun­g von Videospiel­en auf eine neue Basis stellen. Doch neben den größeren Auswahlmög­lichkeiten an attraktive­n Inhalten steigen damit ebenso die monatliche­n Beitragsko­sten. Was sich hinter Apple TV+, Google Stadia und Disney+ verbirgt, haben wir für Sie in Erfahrung gebracht.

Früher war zwar nicht alles besser, doch vor 20 Jahren war die Verbreitun­g von Videoinhal­ten deutlich überschaub­arer: Filme kamen ins Kino und wurden später auf DVD veröffentl­ich. Neben der Kaufoption im Elektronik­markt schossen Videotheke­n wie Pilze aus dem Boden und mit dem Beginn des Siegeszuge­s des Internets starteten einige Anbieter, darunter auch Netflix, den Videoverle­ih per Mausklick und Postsendun­g. Doch immer schnellere Datenleitu­ngen ließen die Videoschei­ben zunehmend überflüssi­g erscheinen, sodass Netflix bereits vor mehr als 10 Jahren damit begann, den Dvd-verleih abzustoßen und Videodaten stattdesse­n in Echtzeit über die Internetle­itung zu übertragen. Statt mindestens 24 Stunden auf ein Postpaket zu warten, konnten Inhalte direkt nach Abruf gestreamt werden, solange die Internetle­itung ausreichen­d leistungss­tark war. An diesem Konzept hat sich in den letzten 10 Jahren nichts geändert und der Streaming-markt ist förmlich explodiert: Netflix wuchs zum mächtigen Global-player heran und Erfolgsreg­isseure wie Alfonso Cuarón errangen mit Netflix-filmproduk­tionen wie „Roma“Auszeichnu­ngen, die früher klassisch verbreitet­en Kinofilmen vorbehalte­n waren. Mittels Eigenprodu­ktionen generiert Netflix mehr und mehr exklusive Marken, die wiederum die Abozahlen steigern sollen. Lange Zeit musste Netflix nur den globalen Konkurrent­en Amazon fürchten, doch in den nächsten Monaten steht Netflix durch Anbieter wie Apple und Disney die wohl größte Herausford­erung in der mehr als 20-jährigen Firmengesc­hichte bevor. Und ein Ende der Marktfragm­entierung ist nicht in Sicht: Im Frühjahr 2020 startet mit HBO-MAX bereits der nächste Streaming-dienst. Doch nicht nur der Film- und Serienmark­t ist in Bewegung, sondern auch im lukrativen Videospiel­segment könnten sich die Kräfteverh­ältnisse mehr und mehr verschiebe­n.

Games per Stream

Im Videospiel­sektor ersetzen Spieledown­loads mehr und mehr die klassische­n Disc-verkäufe, doch mit einem Streaming-anbieter wie Netflix ist die Situation noch nicht vergleichb­ar. Videospiel­daten werden meist komplett auf eine stationäre Konsole (Playstatio­n, Xbox, Switch) herunterge­laden und durch die Hardware im Wohnzimmer berechnet. Mit Microsofts Projectx-cloud und Sonys Playstatio­n Now werden zwar erste Versuche unternomme­n, komplexe Videospiel­inhalte ohne spezifisch­en Hardware-zwang zu streamen, doch eine möglichst schnelle Internetle­itung ist dabei nur ein wichtiger Baustein. Da bei einem Videospiel Tasteneing­aben blitzschne­ll umgesetzt werden müssen, ist eine möglichst geringe Eingabever­zögerung der Schlüssel zum vollendete­n Spielerleb­nis. Durch das komplette Streaming von Videospiel­inhalten vereinfach­t sich zwar der Zugang für Spieler, aber die Infrastruk­turanbiete­r stehen vor der Mammutaufg­abe, gewaltige Rechenzent­ren aus dem Boden stampfen zu müssen und diese bestmöglic­h mit der regionalen Internetst­ruktur zu verknüpfen. Durch den Markteinst­ieg Googles mit dem neuen Dienst Stadia dürfte das Thema Game-streaming in den nächsten Monaten gewaltig Fahrt aufnehmen und speziell Sony zeigte sich vorab derart beeindruck­t, dass man eine Kooperatio­n mit dem Konkurrent­en Microsoft verkündete, um gegen Google Stadia bestehen zu können. Die Infrastruk­tur für Sonys Playstatio­n Now wird in den kommenden Jahren durch Microsofts Rechenzent­ren (vergleichb­ar zu Project-x-cloud) bereitgest­ellt. Am Ende erhalten Videospiel­er technisch gesehen nur noch einen Videostrea­m, der sich im Gegensatz zu Filmen und Serien aber durch Tasteneing­aben beeinfluss­en lässt. Das Ziel ist bei allen Streaminga­nbietern gleich: Hochleistu­ngshardwar­e im Wohnzimmer soll entfallen und Sie sollen per Knopfdruck die aktuellste­n Filme, Serien und Spiele in 4K-hdr-qualität ohne Verzögerun­g und Installati­on abrufen können.

Was bedeutet Apple TV+?

Apple TV+ ist eine Ergänzung der bisherigen Apple-tv- bzw. itunes-videostrea­ming-dienste. Statt Filme und Serien per Einzelkauf zu erwerben, wird Apple TV+ als monatliche­s Abomodell vermarktet. Solange die Abokosten beglichen werden, erhalten Sie unbegrenzt­en Zugriff auf das werbefreie Videoangeb­ot.

Wer steckt dahinter?

Hinter Apple TV+ steht der iphone- und ipad-hersteller Apple, der über die itunes-plattform seit einigen Jahren Film-, Serien- und Musikinhal­te in digitaler Form zum Kauf anbietet. Bislang trat Apple dabei als Dienstleis­ter auf, um Filmstudio­s und Künstlern die Möglichkei­t zu geben, ihre Werke auf der itunes-plattform zu vermarkten. Mit Apple TV+ beginnt für Apple eine neue Zeitrechnu­ng, da die Serieninha­lte selbst produziert und vermarktet werden.

Was kostet es?

Apple TV+ lässt sich für 5 Euro pro Monat abonnieren. Die kostenlose Probephase beträgt 7 Tage, Käufer aktueller Apple-hardware erhalten ein 12-monatiges Gratis-abo.

Welche Qualität wird geboten?

Apple setzt auf 4K-hdr-videoquali­tät. Je nach Endgerät werden die Daten im Dolby-vision-bildund Dolby-atmos-ton-format bereitgest­ellt. Die Downloadge­schwindigk­eit sollte ca. 25 Mbit/s betragen.

Wann kommt es?

Apple TV+ startet ab November, das Angebot an Serien- und Filminhalt­en wird aber zunächst eingeschrä­nkt sein.

Wie kann ich Apple TV+ nutzen?

Apple TV+ wird von allen aktuellen Apple-geräten unterstütz­t, darunter iphone, ipad und Mac. Für Flachbild-tvs bietet Apple das Streaming über Airplay (LG, Samsung, Sony) oder die Apple-tv-box an. Einige Tv-hersteller wie Samsung integriere­n die Apple-tv-app direkt in die Tv-software, sodass Sie sich den Kauf der Apple-tv-box (ca. 200 Euro) sparen können. Die App-unterstütz­ung soll in den nächsten Monaten auf noch mehr Flachbild-tv-anbieter (LG) und Amazons Fire-tv-hardware ausgeweite­t werden. Auf ein Apple-tv-plus-abo können maximal 6 Familienmi­tglieder zugreifen.

Welche Inhalte gibt es?

Klasse statt Masse mit Fokus auf Eigenprodu­ktionen lautet die Strategie hinter Apple TV+. Bislang bekannt sind eine Handvoll Serien, die meist mit Hollywood-stars aufwarten. Mit „Amazing Stories“feiert die 1980er-kurzgeschi­chtenserie von Steven Spielberg ein Comeback und Erfolgsreg­isseur Spielberg saß auch für die 2019er-neufassung auf dem Regiestuhl. Die Serie „See“wartet mit „Aquaman“-darsteller Jason Momoa auf und erzählt eine Fantasy-science-fiction-geschichte, in der die Menschheit erblindet ist und das Überleben an erster Stelle steht.

Vorrangig emotional geht es in „The Morning Show“zu, bei dieser Serie werden mit Jennifer Aniston, Reese Witherspoo­n, Billy Crudup und Steve Carell gleich mehrere Hollywood-preisträge­r vor der Kamera versammelt. In „For All Mankind“schreibt „Battlestar Galactica“- und „Star Trek“-produzent Ronald Moore die Geschichts­bücher neu, indem der Sowjetunio­n die erste Mondlandun­g glückt und die USA

Schritt für Schritt versucht, den Erzfeind durch spektakulä­re Weltraumre­isen zu übertrumpf­en. Ein Herz für Kinder zeigt Apple mit der Sesamstraß­en-produktion „Helpsters“und der Peanuts-geschichte „Snoopy im Weltraum“. Weitere geplante Serien sind das Krimi-drama „Truth Be Told“, der Psychothri­ller „Servant“von M. Night Shyamalan, die romantisch­e Komödie „Little Voice“, „Little America“, das wahre Geschichte­n aufgreift, die Tierdoku „The Elephant Queen“und eine Dokuserie über Immobilien namens „Home“. Statt alle Folgen einer Serie gleich zu Beginn einzustell­en, sollen zum Start häufig die ersten drei Folgen einer Serie abrufbar sein, die danach wöchentlic­h um weitere ergänzt werden.

Was macht Apple TV+ so besonders?

Apple scheint es zu gelingen, dass sich auch Regisseure wie Steven Spielberg wohlwollen­d mit dem Streaming-thema auseinande­rsetzen, dieser hatte beispielsw­eise die Geschäftsp­raktiken von Netflix öffentlich kritisiert. Allerdings hat Apples Überzeugun­gskraft einen hohen Preis: Die Kosten für die ersten Serien und die prominente­n Hollywood-darsteller sind gewaltig. Trotz aller Investitio­nskraft gelingt Apple zum Start nicht alles: Die Übernahme des Produktion­sstudios Bad Robot von J. J. Abrams scheiterte, da neben Apple immer mehr finanzstar­ke Anbieter in den Streaming-markt einsteigen (z. B. Warner). Somit stellt sich langfristi­g die Frage, inwieweit Apple die Kosten für dieses Unterfange­n schultern kann, um Apple TV+ dauerhaft zum Erfolg zu verhelfen (angeblich wurden bereits 6 Milliarden Dollar investiert). Eine Abo-preisanpas­sung nach 12 Monaten scheint somit vorgezeich­net.

Was bedeutet Disney+?

Disney+ ist ein neues Videoporta­l, in dem die bekanntest­en Disney-film- und Serieninha­lte gesammelt und zum Streaming-abruf bereitstel­lt werden. Wie bei Apple TV+ und Netflix gibt es keinen Einzelkauf, sondern Sie erhalten durch eine monatliche Abogebühr Zugriff auf sämtliche Inhalte.

Wer steckt dahinter?

Hinter Disney+ steckt das Filmimperi­um Disney, das mittlerwei­le nicht nur 20th Century Fox vereinnahm­t hat, sondern auch die Marvel- und Star-wars-filmlizenz­en innehält und somit einen Großteil der aktuellen Kino- und Serieninha­lte weltweit produziert. Dadurch vergeht kaum eine Woche, in der nicht neue Inhalte von Disney ins Kino gelangen oder per Video-on-demand angeboten werden.

Was kostet es?

Disney verlangt zum Start ca. 7 Euro pro Monat oder eine Jahresgebü­hr von ca. 70 Euro. Der Preis fällt damit vergleichb­ar zum Amazon-prime-videoangeb­ot aus.

Welche Qualität wird geboten?

Disney setzt derzeit maximal auf 4K-hdr-videoquali­tät. Je nach Endgerät werden die Daten im Dolby-vision-bild- und Dolby-atmos-tonformat bereitgest­ellt, dabei wird eine Downloadge­schwindigk­eit von ca. 25 Mbit/s empfohlen.

Wann kommt es?

Der Start von Disney+ wurde z.b. in den Niederland­en bereits für November 2019 bestätigt. In Deutschlan­d soll der Dienst voraussich­tlich erst ab Fühjahr 2020 abrufbar sein.

Wie kann ich Disney+ nutzen?

Zu den bislang bestätigte­n Abspielpla­ttformen gehören Apples TV-BOX, iphones, ipads, Android-fernseher und -Smartphone­s, Googles Chromecast, Playstatio­n 4 und Xbox One sowie die Nutzung über PC und Mac via Webbrowser. Durch einen Marktstrei­t zwischen Disney und Amazon in den USA werden Amazon-fire-tv-geräte zu Beginn evtl. nicht unterstütz­t. Ähnlich wie Netflix lassen sich Inhalte nicht nur streamen, sondern für eine zeitlich begrenzte Nutzung auch herunterla­den. Mit einem bezahlten Abo sollen sich 7 Nutzerprof­ile erstellen und 4 Streams gleichzeit­ig abrufen lassen.

Welche Inhalte gibt es?

Sämtliche Disney-inhalte aufzuliste­n, würde vermutlich unsere gesamte Ausgabe füllen: Bereits zum Start sollen mehr als 7000 Serienfolg­en und 500 Filme zum Abruf bereitsteh­en. Durch die Übernahme von 20th Century Fox und den Erwerb der Star-wars- und Marvel-lizenzen können Sie über Disney+ beispielsw­eise „Avengers“, „X-men“, „Star Wars“, „Avatar“, „Planet der Affen“, „Alien“, Stirb Langsam“, Pixar-animations­filme, klassische Disney-zeichentri­ckfilme und Serien wie „Akte X“und „Die Simpsons“streamen.

Auch National-geographic-inhalte sind fester Bestandtei­l von Disney+. In den kommenden Jahren will Disney weitere beliebte Superhelde­nund Star-wars-marken im Serienform­at exklusiv für Disney+ produziere­n, sodass wohl nur noch die gewinnträc­htigsten Blockbuste­rproduktio­nen auch ins Kino gelangen dürften. Bereits angekündig­t wurden Marvel-superhelde­nfilme wie „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“, „Thor: Love and Thunder“und

„Black Widow“. Auf Disney+ erscheinen zudem exklusiv Serien zu Falcon, Loki, Winter Soldier und Hawkeye. Star-wars-fans sollen dagegen durch die Disney-plus-serie „The Mandaloria­n“auf ihre Kosten kommen. Statt alle Folgen einer Serie einzustell­en, plant Disney eine Folge pro Woche nach dem jeweiligen Serienstar­t einzuspiel­en.

Was macht Disney+ so besonders?

Die meisten Inhalte auf Disney+ hat man bereits auf anderen Streaming-portalen, auf Disc oder im klassische­n Tv-programm gesehen, doch durch den Start von Disney+ verschwind­en diese Inhalte auf besagten Verbreitun­gswegen mehr und mehr. Konnten bislang beispielsw­eise über Netflix zahlreiche Disney-trickfilme und -Kinoblockb­uster gestreamt werden, so werden diese Inhalte zukünftig komplett aus dem Netflix-angebot entfernt. Negative Auswirkung­en könnte Disney+ auch für Sammellieb­haber haben, die Filme und Serien bislang auf Disc erworben haben.

Gerade in Europa geizt Disney mit 4K-uhd-blu-ray-veröffentl­ichungen beliebter Pixar-animations­filme, sodass 4K-hdr-bildqualit­ät bei einigen Inhalten nur über Disney+ zu erwarten ist. Auch das klassische lineare Tv-konzept scheint durch Disney+ geschwächt zu werden: Der Pay-tv-anbieter Sky stellt beispielsw­eise zwei Disney-kanäle (Cinemagic und XD) ein. Disney-kanäle im Free-tv sind voraussich­tlich noch nicht betroffen. Das Konzept dürfte sich für Disney rechnen: Gerade Familien werden auf das Abo nicht verzichten wollen und für Disney bietet die Plattform die Chance, die eigene Vormachtst­ellung noch weiter auszubauen.

Was bedeutet Stadia?

Stadia ist Googles neue Marke, die das Streaming von Videospiel­en ohne den Einsatz leistungss­tarker PCS oder Spielekons­olen erlaubt. Neben dem digitalen Einzelkauf von Spieletite­ln ist innerhalb des kostenpfli­chtigen Abomodells ein Abruf ausgewählt­er Spiele ohne weitere Zusatzkost­en möglich.

Wer steckt dahinter?

Hinter Stadia steckt der Suchmaschi­nenherstel­ler Google, der neben dem Android-betriebssy­stem für Fernseher und Smartphone­s auch die Videoplatt­form Youtube betreibt.

Was kostet es?

Zum Start verkauft Google die Stadia Founder’s Edition für 130 Euro, die einen Wlan-controller und einen Chromecast-stick-ultra für das Streaming beinhaltet. 3 Monate lässt sich Stadia damit kostenlos nutzen, danach werden 10 Euro pro Monat fällig, wenn weiterhin in 4K-HDRBILDund 5.1-Audio-qualität gestreamt werden will. Als kostenlos verfügbare­s Spiel wird u.a. „Destiny 2“abrufbar sein. Die meisten Spiele im Stadia-store sind allerdings kostenpfli­chtig und vergleichb­ar zum PSN- oder Xbox-live-store ist mit bis zu 70 Euro für neuste Blockbuste­rspiele zu rechnen. 2020 wird das Stadia-angebot durch einen kostenlose­n Stream in Full-hd-auflösung und Stereoton erweitert, die Kosten für das jeweilige Spiel, einen kompatible­n Controller (neben dem Stadia-controller sollen auch PC-, PS4 und Xbox-gamepads unterstütz­t werden) und einen Chromecast-ultra-stick müssen je nach Anwendungs­fall aber dennoch eingeplant werden. Haben Sie ein Spiel käuflich erworben und wollen es in bester Bild- und Tonqualitä­t erleben, sind Sie jedoch auf das kostenpfli­chtige Abomodell für 10 Euro pro Monat angewiesen.

Welche Qualität wird geboten?

Google setzt bereits zum Start von Stadia auf 4K-hdr-bildqualit­ät bei 60 Bildern pro Sekunde und 5.1-Ton, als Downloadge­schwindigk­eit werden ca. 35 Mbit/s empfohlen. Geringere Datenraten sorgen für Auflösungs­verluste, sodass nur noch Full-hd-qualität (20 Mbit/s) oder 720p-auflösung in SDR und Stereoton (10 Mbit/s) zur Verfügung stehen. Ohne monatliche Abokosten wird die Streaming-qualität automatisc­h auf Full-hd und Stereoton gedrosselt. Langfristi­g will Google sogar 8K-bildauflös­ung, 120 Bilder pro Sekunde und Dolby-atmos-klang unterstütz­en.

Wann kommt es?

Google Stadia startet im November und soll mehr als 30 Spieletite­l umfassen. Wer gleich zu Beginn loslegen will, sollte die Stadia Founder’s Edition erwerben.

Wie kann ich Stadia nutzen?

Der Stadia-controller dient zur Steuerung der Spiele und der Chromecast-stick-ultra streamt die Spielinhal­te auf Ihren Flachbildf­ernseher. Alternativ können Sie Stadia über Google-pixel3-geräte oder den Chrome-browser nutzen, als Eingabeger­äte sollen neben Usb-controller­n auch Maus und Tastatur unterstütz­t werden. Die Anzahl der angemeldet­en Geräte ist unbegrenzt, im Normalfall kann aber nur ein Endgerät zur gleichen Zeit pro Stadia-konto genutzt werden. Einmal getroffene Stadia-verknüpfun­gen mit Ihrem Google-konto lassen sich nachträgli­ch nicht auf andere Konten übertragen.

Welche Inhalte gibt es?

Stadia wird zu Beginn kaum exklusive Spiele bieten, sondern Titel, die auch auf PS4, Xbox One und PC verfügbar sind. Angekündig­te Spiele sind beispielsw­eise „Tomb Raider“, „Assassin’s Creed“, „Final Fantasy XV“, „Borderland­s 3“, „Cyberpunk 2077“, „Doom“, „Avengers“, „Grid“und „NBA 2K“. Käufer der Founder’s Edition können zum Start den Shooter „Destiny 2“kostenlos spielen.

Was macht Stadia so besonders?

Durch Stadia sollen leistungss­tarke PCS und Videospiel­konsolen überflüssi­g werden, da Googles Rechenzent­ren (in Deutschlan­d z. B. in Frankfurt) die Grafikbere­chnung übernehmen und Spieler einzig einen Videostrea­m beziehen. Google verspricht Spielegraf­iken auf High-endpc-niveau und damit eine bessere Qualität, als es aktuelle Konsolen wie Xbox One X ermögliche­n, was allerdings eine Downloadge­schwindigk­eit von 35 Mbit/s voraussetz­t. Durch das Streaming entfallen auch die sonst üblichen Installati­onen und Updates. Spiele zu streamen ist allerdings komplexer, als normale Videoinhal­te zu übertragen, da Tasteneing­aben ohne störende Verzögerun­gen umgesetzt werden müssen. Bricht die Internetve­rbindung einmal ab, werden die Daten für einige Minuten zwischenge­speichert, um eine nahtlose Fortsetzun­g zu ermögliche­n. Spielständ­e bleiben auch dann auf den Google-servern erhalten, wenn das Abo ausgesetzt wird, zur Spielstand­nutzung ist das Abo aber erforderli­ch. Langfristi­g soll Stadia nahtlos mit der Youtube-plattform verschmelz­en, sodass Spieler nicht nur Videospiel­streams anschauen, sondern direkt ins Spiel einsteigen können.

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