47 Meters Down: Uncaged
OT: 47 Meters Down: Uncaged L: GB, US J: 2019 V: Concorde Home B: 2.39 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Johannes Roberts D: Sophie Nélisse, Nia Long, John Corbett
LZ: 90 min FSK: 16 W-cover: ja
Wenn ein Film für gute Gewinne an der Kinokasse sorgt, ist eine Fortsetzung meist nicht weit. So auch im Fall von Johannes Roberts Haifisch-horrorfilm „47 Meters Down“aus dem Jahr 2017. Angesichts des durchaus überraschenden Erfolgs, erschien nur knapp zwei Jahre Später das Sequel mit dem Zusatz „Uncaged“. Dabei gibt der Titel bereits die Marschrute für dieses Unterwasserabenteuer preis. Der schützende Metallkäfig aus dem ersten Teil wurde gestrichen und zwischen den scharfen Zähnen im Maul des Raubfisches und dem verletzlichen Körper des Mädchens ist nun nichts mehr außer Wasser. Aber auch sonst haben Drehbuchautor Ernest Riera und Regisseur Johannes Roberts wenig übrig gelassen, was an den ersten Teil erinnert. Neues Setting, neue Hauptdarsteller und keinerlei Anhaltspunkte, was aus den Protagonistinnen des Vorgängers geworden ist. Zumindest fällt es dem Zuschauer somit relativ einfach, in die Geschichte einzusteigen. Die Patchwork-familie mit den beiden ungleichen Halbschwestern Mia (Sophie Nélisse) und Sasha (Corinne Foxx, Tochter von Jamie Foxx) ist vor kurzem nach Yocatán gezogen, da ihr Vater Grant (John Corbett) als Höhlentaucher dort eine versunkene Maya Stadt entdeckt hat und diese für ein anreisendes Archäologen-team vorbereitet. Damit sich die beiden Mädchen näher kommen, schenken ihnen die Eltern Tickets für eine Touristenhaifisch-tour. Vor Ort muss aber vor allem Mia feststellen, dass Cathrine, ein Mädchen, das sie in der Schule immer schikaniert, auch an Bord sein wird. Widerwillig schließt sie sich daher ihrer Schwester und deren beiden Freundinnen Alexa (Brianne Tju) und Nicole (Sistine Rose Stallone, Tochter von Silvester Stallone) an, die von einer versteckten Lagune im Wald aus die unter Wasser liegende Ruine erkunden wollen. Mit Sauerstoffflaschen und Atemmasken geht es für das Quartett in die Tiefe und durch einen schmalen Gang in die erste Höhle. Vor Jahrhunderten war diese eine rituelle Opferkammer der Mayas und was das heißt, wird den Mädchen schneller bewusst als ihnen lieb ist, denn in der Dunkelheit lauert ein riesiger, hungriger weißer Hai.
Mehr oder weniger
Aus dem im Vergleich zum ersten Teil aufgestockten Budget, hat Roberts zwar ein optisch ansprechendes Werk gemacht, dass insbesondere bei den Natur- und Höhlenaufnahmen punkten kann sowie bei den furchteinflößenden Details des computergenerierten Hais. In den dunkleren Bereichen unter Wasser kommt das Bild allerdings an seine Grenzen. In Sachen Klangerlebnis ist es ein Wechselbad der Gefühle. In den ersten Szenen passiert relativ wenig und der Surroundsound tut sein Nötigstes. Sobald allerdings die Action beginnt, ist auch die gelungene Dts-hdma-5.1-abmischung zur Stelle und liefert eine dynamische und kraftvolle Untermalung der Bilder. Überhaupt bietet der Film, in den Momenten wenn der Hai im Bild ist, eine Menge Nervenkitzel. Die bedrohliche und beengte Höhlenstimmung à la „The Descent“gepaart mit knappen Sauerstoffvorräten und der allgegenwärtigen Angst vor dem weißen Ungetüm liefern zumindest im Mittelteil des Films eine sehr spannende Atmosphäre. Darüber hinaus muss man aber leider einiges über sich ergehen lassen. Neben den zum Teil fragwürdigen Entscheidungen der stereotypen Charaktere wirkt die Handlung zu Beginn und am Schluss unausgegoren. Die erste halbe Stunde erinnert zunächst stark an eine Teenie-komödie und liefert mitunter eine sehr fadenscheinige Geschichte, damit die Protagonistinnen in die Höhlen tauchen. Das Ende hingegen wirkt wie ein Trash-film und sorgt beim Zuschauer eher für verschmitztes Schmunzeln als für Angstschweiß auf der Stirn. Letztendlich werden Fans des ersten Teils aber auch dieses Mal auf ihre Kosten kommen.