The Bravest
Wenn sich die Spannung des Feuerwehr-filmklassikers „Backdraft“mit der Zerstörungswut eines „Independence Day“paart, ergibt das nach der Vorstellung der Macher von „The Bravest“eine todsichere Mischung. In diesem brandneuen chinesischen Blockbuster muss nicht etwa nur ein Haus, ein Häuserblock oder Straßenzug vor dem flammenden Inferno gerettet werden, nein, eine ganze Großstadt ist gefährdet, indirekt sogar die gesamte Region inklusive der koreanischen Halbinsel. Da braucht es natürlich echte chinesische Helden, die begeistert salutieren, mit knallenden Hacken stramm stehen und jeden Befehl brüllend wiederholen. Immerhin dem zentralen Protagonisten wird etwas zivile Individualität zugestanden. Der von Superstar Huang Xiao-ming („Escape Plan 2“) charmant gespielte Feuerwehrhauptmann Jiang Li-wei hadert mit früherem Versagen. Die Katastrophe eröffnet ihm nun die Chance, die alte Schmach gerade zu rücken. Schauplatz von „The Bravest“ist eine riesige brennende Ölraffinerie, in der eine verlockende Anzahl von Tanks enormer Größe und mit dicken Ölleitungen darauf warten, in gigantischen Explosionen zu zerbersten. Die Pyrotechnik ist der größte Trumpf des Streifens, der abseits der feurigen Action wenig hermacht. Die Figuren werden austauschbar und unsympathisch dargestellt, die Dialoge ergehen sich in endlosen hohlen Phrasen und im Mittelteil verliert der Film Fokus und Tempo, das er erst im Finale wieder gewinnt. Hinzu kommen schlechte Cgi-effekte, mit denen manche Explosion verschlimmbessert wurde. Wer nicht jeden Feuerwehrfilm gesehen haben muss, sollte sich an bessere Alternativen halten.