Weiß wie Schnee
Wer ist die Schönste im ganzen Land?
Das beliebte Märchen vom gutherzigen und atemberaubend schönen Schneewittchen wurde in bereits unzähligen Filmversionen auf verschiedenste Weisen dargestellt. Die jüngste französische Variante „Weiß wie Schnee“bettet die weltbekannte Geschichte in ein modernes, erotisch aufgeladenes Szenario. Die junge, verführische und dieses Mal blonde Claire (Lou de Laâge ) arbeitet als Bedienstete im Hotelbetrieb ihrer dominanten Stiefmutter Maud (Isabelle Huppert). Mauds Eifersucht wird geweckt, als ihr Liebhaber der jungen Claire unverhohlen schöne Augen macht. Kurz darauf wird die blonde Schönheit beim Joggen von einer Auftragskillerin entführt und in den dunklen Wald verschleppt. Rettung erfährt sie durch den attraktiven Pierre (Damien Bonnard), der Claire in seiner Waldhütte wieder aufpeppelt. Die jungen und auch älteren Männer, die hier und im naheglegenen Dorf leben, können folglich kaum ihre sieben Augenpaare von Claire lassen, die sich zusehends in der Rolle der mysteriösen Verführerin gefällt. Das erotische Drama „Weiß wie Schnee“hüllt den Grimm-klassiker in ästhetisierte Bilder französischer Landidylle und voralpiner Berglandschaften. Schade nur, dass der Film auf allen anderen Ebenen wenig zu fesseln vermag. Die symbolische Erzählstruktur verliert sich in bemüht intellektuellen, meist fahrigen sowie farblosen Dialogen, während Hauptdarstellerin Lou de Laâge mit ihrem trägen Schlafzimmerblick und der mechanisch behauchten Aussprache ihre
Verehrer an der Nase herum und schließlich ins Bett führt. Das Ganze wird mit mäßig reizvollen Softporno-szenen garniert. Übrig bleibt ein langatmiges und monotones Erotik-märchen.