Tag der Vergeltung
Ein Vater sieht rot
Der angesehene, afroamerikanische Richter Charles (Taye Diggs) ist stolz auf seine Arbeit und seine Familie, insbesondere auf seinen 23jährigen Sohn CJ (Joseph Belk). An einem ganz normalen Morgen verabschieden sich die beiden gewohnt herzlich. Charles fährt zum Gericht und der Sohnemann macht sich als angehender Polizist mit dem Zweitwagen auf zu seiner Ausbildung. Am selben Tag noch muss Charles erfahren, dass CJ während einer polizeilichen Straßenkontrolle mit mehreren Schüssen getötet wurde. Zu allem Überfluss hatte CJ laut der offiziellen Version eine Waffe in der Hand, mit der er die Polizisten bedroht haben soll. Das kann Charles nicht glauben. Mit Hilfe seines ehemaligen Weggefährten, dem Ermittler Horace (John Cusack), versucht Charles, die Wahrheit aufzudecken und stößt auf zutiefst korrupte Verhältnisse in der Stadtregierung und der Polizei. Die rassistische Gewalttat wird vertuscht und die verantwortlichen Polizisten bleiben straffrei.
Da muss Charles Gesetz und Waffe wohl selbst in die Hand nehmen. „Tag der Vergeltung – Ein Vater sieht rot“nimmt die äußerst aktuelle wie ernste Thematik rassistischer Polizeigewalt lediglich als Aufhänger für seine klischeehafte und mäßig spannende Selbstjustiz-geschichte und lässt es dabei auch noch an unterhaltsamer Action missen. Letztere kommt erst 20 Minuten vor dem Abspann zum Tragen und ist ungelenk sowie arg unlogisch choreographiert. Die vorherigen 70 Minuten sind durchzogen von einer oberflächlichen Charakterzeichnung und phrasenhaften Dialogen. Zum Schluss bleibt ein moralisch fragwürdiges Ende im Gedächtnis haften, das dem brisanten Thema nicht gerecht wird.