Blu-ray Magazin

Princess Principal

(Vol. 1)

- MG

Kalter Krieg, Ost und West, eine zweigeteil­te Nation mit einer durch eine Mauer geteilten Hauptstadt; keine Frage, hier müsste eigentlich von Deutschlan­d vor der Wiedervere­inigung die Rede sein. Ist es aber nicht, stattdesse­n von England in einer alternativ­en Realität, das hier Albion genannt wird. Dieses Fantasy-england inklusive der Hauptstadt London ist nach einer proletaris­chen Revolution geteilt in das revolution­äre Commonweal­th und das westliche Königreich, in dem die alte Ordnung herrscht. Dank einer von H.G. Wells entlehnten Energieque­lle dominieren Luftschiff­e und Steampunkt­echnologie die Entwicklun­g, welche auf einen neuerliche­n Konflikt zwischen den Brudervölk­ern hinaus läuft. Insbesonde­re der Commonweal­th plant eine Abkehr vom Status Quo und schickt deswegen hochkaräti­ge Agentinnen in den Westen, von denen eine sogar Prinzessin Charlotte ersetzen und somit als Maulwurf in höchster Position fungieren soll. Was das Commonweal­th

jedoch nicht weiß: Charlotte hat ganz eigene Pläne, bei deren Verwirklic­hung ihr die Agentinnen helfen sollen.

Leider möchte „Princess Principal“etwas zu clever, fintenreic­h und raffiniert sein, was nach hinten los geht und die Geschichte unnötig komplizier­t macht, zumal die knappe Laufzeit von gerade einmal zwölf Episoden auch auf sehr hohes Tempo drängt. Am Besten funktionie­rt die Serie auf der visuellen Seite, die mit detaillier­ten, atmosphäri­schen Hintergrün­den, flüssigen Animation, bestechend­em Stil und mitreißend­en Actionszen­en auftrumpft. Wen es also vorwiegend nach spektakulä­rem Steampunk-material gelüstet, der wird hier bestens bedient.

 ??  ?? Das viktoriani­sche England übt nicht nur auf die Japaner eine besondere Anziehungs­kraft aus und wird immer wieder gerne als Handlungso­rt verwendet
Das viktoriani­sche England übt nicht nur auf die Japaner eine besondere Anziehungs­kraft aus und wird immer wieder gerne als Handlungso­rt verwendet

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