Doctor Who
(1. Staffel)
Die Langlebigkeit der ersten im MCU angesiedelten Marveltv-serie „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ist angesichts des zurückhaltenden Publikumszuspruchs erstaunlich. Im amerikanischen Fernsehen läuft derzeit die siebte und letzte Staffel, derweil deutsche Blu-ray-sammler sich nun endlich die fünfte Staffel ins Regal stellen können. Und die hat es in sich, wird doch die Gruppe um Agent Coulson von unbekannten Kräften durch einen der Monolithen geschickt, um sich auf einer Raumstation wieder zu finden, die um einen zerstörten Planeten kreist. Der Schock wächst, als sich heraus stellt, dass man sich 90 Jahre in der Zukunft befindet und es sich bei dem Planeten um die Erde handelt. Nun ist guter Rat teuer, denn nicht nur muss man diese Katastrophe retroaktiv verhindern, als weitere Bedrohung erweisen sich die außerirdischen Kree, welche die Raumstation kontrollieren. Die Kree sind eine relevante Kraft im Marvel-universum, doch im MCU war abseits von „Captain Marvel“
bislang kaum Näheres über sie zu erfahren. In Staffel 5 von „Agents Of S.H.I.E.L.D.“stellen sie würdige Gegenspieler dar, auch wenn sich die wahre Bedrohung möglicherweise von anderer Seite offenbart. Die Serie in Richtung Space-opera zu führen, zeugt von den großen Ambitionen der Macher, die aber auch mit begrenzten finanziellen Ressourcen arbeiten mussten. Zwar illustrieren die CGI die Zukunftsvision hervorragend, die Ausstattung hingegen ist karg. Davon sollte sich aber niemand verdrießen lassen, machen doch die spannende Geschichte sowie alte und neue Charaktere die leeren Korridore und Lagerräume, aus denen die Raumstation zu bestehen scheint, locker wett.
999: Die Welt ist im Eimer, denn durch übermäßiges Fracking wurden die Wasservorräte der Erde verschmutzt. Nur noch ein Großunternehmen verfügt über das Monopol der Wasserreserven: Heart Enterprise. Um den sozialen Aufstieg zu schaffen und damit an das begehrte Lebensmittelgut zu kommen, werden illegale Todesrennen veranstaltet. Und da Flüssigkeiten
sowieso knapp ausfallen in dieser Welt, laufen die schnieken Karren mit menschlichem Blut (gibt auch anscheinend keine Tiere mehr in der Welt). Durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle wird der Polizist Arthur Bailey gezwungen, an den Rennen teilzunehmen. Zusammen mit seiner Partnerin, der Rennfahrerin Grace d’argento, versucht er, zum einen das Rennen zu gewinnen, zum anderen Heart Enterprise die Stirn zu bieten. „Blood Drive“orientiert sich visuell und inhaltlich stark an den 1970er Jahre Exploitation-filmen wie „Frankensteins Todesrennen“(1975). Der Erfolg blieb der blutigen Serie bis jetzt verwehrt, weswegen es bei nur einer Staffel blieb. Ein Grund dafür könnte sein, dass „Blood Drive“die Retro-welle der Exploitation-filme um knapp zehn Jahre verpasst hat. Qualitativ hat die Serie damit zu kämpfen, dass es sich bei ihr primär um Trash handelt. So richtig ernst nimmt sich die Synopsis zu keiner Zeit. Dennoch ist die Handlung nicht inhaltsleer, baut sie doch auf der klaffenden Schere zwischen Arm und Reich auf. Dennoch wäre es gerade bei einer Serie mit 600 Minuten Laufzeit nötig gewesen, inhaltlich mehr aufzubauen. Dafür hätte man auch einige der zahlreichen Metztel-orgien opfern können. Splatter-freunde hingegen kommen voll auf ihre Kosten.