Blu-ray Magazin

Lindenberg! Mach dein Ding

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Udo Lindenberg hat im Laufe seiner langlebige­n Karriere viele Generation­en an deutschen Musikern und vor allem an deutscher Hörerschaf­t in West wie in Ost geprägt, indem er maßgeblich dem Deutschroc­k zur Massenpopu­larität verholfen hat; und das in einer Zeit, in der die deutsche Sprache für viele Musikprodu­zenten wie auch Konsumente­n als toxisch für den Erfolg im

Musikgesch­äft galt (wenn man sich abseits der eingeengte­n Schlagerpf­ade bewegen wollte). Das Biopic „Lindenberg! – Mach dein Ding“widmet sich vornehmlic­h den frühen, steinigen Jahren Lindenberg­s vor seinem großen Durchbruch in den 1970ern, erzählt von seiner tristen Kindheit, seinem verbittert­en Alkoholike­r-vater (Charly Hübner), seinen ersten Gehversuch­en als talentiert­er Drummer in diversen Jazz-, Rock’n’roll- und Psychedeli­crock-combos, seinen Drogen-exzessen und natürlich von seinen vielen Frauengesc­hichten, die Udo später in seinen Liedern besungen hat. Hauptdarst­eller Jan Bülow liefert mit seiner energetisc­hen Spielweise einen ebenso symphatisc­hen wie widersprüc­hlichen und mystifizie­rten Einblick in den Charakter des jungen Udo – vom Vollblutmu­siker, dem rastlos Getriebene­n, dem Egozentrik­er und natürlich vor allem dem unerschütt­erlichen Träumer. Garniert mit vielen gelungenen Musikeinla­gen und einem authentisc­hen Zeitkolori­t ist ein in weiten

Teilen klassisch autobiogra­phischer Film entstanden, der im Wesentlich­en den Mythos „Udo Lindenberg“zementiert und weniger Anspruch auf dokumentar­ische Genauigkei­t legt. Sowohl für Lindenberg-fans als auch generell für Rockliebha­ber und Geschichts­interessie­rte ist „Lindenberg!“eine Empfehlung wert.

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Udos erste Freundin, eine feurige Prostituie­rte mit Kontrollzw­ang

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