Blu-ray Magazin

Nightlife

- LZ

Der Universitä­ts-professor Richard (Johnny Depp) erfährt, dass er Krebs im Endstadium hat. Nur noch sechs Monate bleiben ihm vergönnt. Kurzum entschließ­t er sich mit einem Kreis ausgewählt­er Studenten ein Privat-semester durchzufüh­ren. In den folgenden Wochen philosophi­ert Richard mit seinen Schülern über den Sinn des Lebens. Nebenbei beschließt er sich nicht mehr an den strengen Kodex der Gesellscha­ft zu halten und versucht die restlichen Tage seines Daseins mit Sex und Drogen aufzupeppe­n. Mit „The Professor“erzählt Autor und Regisseur Wayne Roberts eine weitere Variante der Geschichte: „Was würde ich tun, wenn ich nur noch eine bestimmte Zeit zu leben hätte?“Roberts Version setzt besonders auf Humor und Intellekt. Die Handlung spricht dabei moderne, linksliber­ale, gesellscha­ftliche Themen an wie Feminismus, Homosexual­ität und die Doppelmora­l der westlichen Gesellscha­ft. In der ersten Hälfte unterhält der Film vor allem mit Richards

Eskapaden. Ob er über seine Kollegen herzieht oder in seinem Büro mit Marihuana gebackene Brownies isst. Es handelt sich bei den meisten Ideen zwar um linksliber­ale Klischees, dennoch werden sie mit einem grandiosen Gespür für Humor inszeniert. Jedoch wird es in der zweiten Filmhälfte kritisch, da die Handlung anfängt, sich zu ernst zu nehmen und dabei nichts wirklich bahnbreche­ndes erzählt. Im Gegensatz zu artverwand­ten Geschichte­n rechnet Richard nur mit seinen Kollegen an der Uni ab, da wäre deutlich mehr drin gewesen. Denkt man an Akira Kurosawas Meisterwer­k „Ikiru – Einmal wirklich leben“(1952), so legt sich der sterbende Protagonis­t in jenem Film zumindest mit den Yakuza an.

 ??  ?? Odessa Young (rechts im Bild) kennt man noch aus „Assassinat­ion Nation“(2018), Kaitlyn Bernard hat bislang nur in Tv-produktion­en mitgewirkt
Odessa Young (rechts im Bild) kennt man noch aus „Assassinat­ion Nation“(2018), Kaitlyn Bernard hat bislang nur in Tv-produktion­en mitgewirkt

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