Sailor Moon
The Man Standing Next
Am 26. Oktober 1979 wurde der südkoreanische Präsident Park Chung-hee von seinem eigenen Geheimdienstchef und engen Vertrauten Kim Yae-gyu erschossen. Bis heute nicht völlig bekannt sind die Gründe für das Attentat. Der südkoreanische Politthriller „Das Attentat“widmet sich den letzten vierzig Tagen vor diesem folgenreichen Ereignis. Das herausragend ausgestattete und in hochatmosphärische Edelbilder gewandete Historienstück gewährt einen Einblick in eine Welt von Machtspielchen, Eifersüchteleien und Abhängigkeiten, in der auch Kim trotz seiner mächtigen Position Gefangener der Umstände ist. Zuvor hatte ein Korruptions-skandal, damals von den Medien schon reißerisch „Koreagate“getauft, das Verhältnis zwischen Südkorea und der Schutzmacht USA erschüttert und die Beziehung der Us-regierung zum diktatorisch regierenden Präsidenten Südkoreas gefährdet. Pläne werden geschmiedet, mögliche Nachfolger fühlen sich berufen und ein Zwist zwischen dem Geheimdienstchef und dem Chef der präsidialen Leibgarde lässt zusätzlich Öl ins politische Feuer laufen. Ohne Frage lässt sich „Das Attentat“als faszinierenden Film bezeichnen, der einen Blick auf ein hierzulande wenig bekanntes Kapitel der Weltgeschichte wirft. Allerdings spielt der von „Inside Men“-regisseur Woo Min-ho geruhsam erzählte Streifen sein Spannungspotenzial nur teilweise aus. Gerade in der ersten Hälfte fällt es schwer, Namen und Charaktere in Übereinstimmung zu bringen und die Zusammenhänge zwischen internationalen und lokalen Ereignissen zu erkennen. Eine spannendere zweite Hälfte bringt den Film letztlich aber erfolgreich ins Ziel.