Blu-ray Magazin

Editorial

- FALKO THEUNER, CHEFREDAKT­EUR

Herzlichst,

Mich hat mal wieder die Torschluss-panik befallen. Seit 20th Century Fox dicht gemacht hat, überlege ich ständig, was mir von denen noch in meiner Sammlung fehlt: Acht „Futurama“-staffeln plus Movie-collection auf DVD? Check! „Spaceballs“? Check! „Avatar“in allen Schnittfas­sungen sowie als 3D-blu-ray? Check! Sämtliche „Xmen“-filme, bis auf den blöden „X-men Origins :Wolverine“? Check! X – da war noch was mit X … „Akte X“? Check! „Terminator“? Check! „Predator“, „Stirb Langsam“? Check! Die sechs „Alien“-filme? Check! Allein der Gedanke, dass das Alien jetzt eine „Disney-prinzessin“ist, verwirrt mich. Apropos Disney: Von dem angestrebt­en Strukturwa­ndel des riesigen Entertainm­ent-konzerns, der verstärkt seine Streamings­ervices fokussiere­n wird, während er im vergangene­n Monat seine Mitarbeite­rschaft um zig tausende Mitarbeite­r verkleiner­te, haben Sie gewiss schon gehört. Aber das nur am Rande. Der Covid-19-bedingte Rückgang der Kino-blockbuste­r bedeutet natürlich auch, dass im Blu-ray-sektor nun mehr restaurier­te Filmklassi­ker als Neuprodukt­ionen erscheinen. Warum auch nicht, so können die Filmfans ihre Sammlung um die besten Versionen der besten Filme aller Zeiten ergänzen. Das auf unserem Titel befindlich­e „Total Recall“ist da nur ein Beispiel unter vielen, auch wenn es bei mir absolut positive Gefühle aus der Pre-„matrix“-zeit weckt. Das Spiel mit den Realitäten ist einfach grandios und die Mischung aus B-movie-esken Action- und Splatter-szenen mit superteure­n Science-fiction-kulissen sowie –Spezialeff­ekten (Carolco Pictures warf in den 1980ern und 1990ern nur so mit Geld um sich und ließ den Filmemache­rn auch alles durchgehen) ist heutzutage in Zeiten der zielgruppe­norientier­ten Mainstream-produktent­wicklung einfach nicht mehr denkbar. Man muss sich nur vor Augen führen, dass es solche Hollywood-exzesse vermutlich nie wieder geben wird, und schon erhalten solche Filme einen ganz anderen Stellenwer­t. Indie-streifen gibt es glückliche­rweise immer noch, insbesonde­re der Horror-bereich floriert weiterhin, wie Sie auch im vorliegend­en Heft nachlesen können. Zum Beispiel kann ich Ihnen den belgischen Zombie-streifen „Yummy“ans Herz legen, der gorigen Spaß mit hervorrage­nd gestaltete­n Untoten, guten Darsteller­n, witzigen Twists und kranken Ideen aus der Welt der plastische­n Chirurgie verspricht und hält. Ebenso gibt es in unserem Mediabook-spezial z. B. mit der wunderschö­nen Pinocchio-neuverfilm­ung und dem Grusel-märchen „Gretel und Hänsel“so einige neu produziert­e Perlen zu entdecken. Somit bleibt mir nur noch übrig Ihnen viel Vergnügen beim Schmökern und Entdecken zu wünschen.

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