DAS DARF MAN NUR ALS ERWACHSENER – SIXTEEN CANDLES
Es kündet vom bescheidenen Zustand des amerikanischen Jugendfilmes zu Beginn der Achtziger Jahre, dass ein Regisseur wie John Hughes mit Filmen wie dem nun in aufgepeppter Form als Blu-ray vorliegenden „Sixteen Candles“seinerzeit als Neuerer und ehrlicher Schilderer der Probleme junger Menschen wahrgenommen wurde. Aus heutiger Sicht ist Hughes Regiedebüt jedoch eine eher piefige Teenie-dramödie voller Klischees, Stereotypen und Unsympathen, der unvorbelastete Zuschauer schwerlich Bemerkenswertes abgewinnen dürften. Sein größter Verdienst liegt in der Popularisierung seiner Hauptdarstellerin Molly Ringwald, die mit „Sixteen Candles“zum Star wurde und mit dem Regisseur zusammen noch dessen wohl bekanntesten und besten Film drehte, „Breakfast Club“. Wer der Komödie um einen vergessenen sechzehnten Geburtstag aber aus nostalgischen oder sonstigen Gründen etwas abgewinnen kann, erhält mit dem frisch veröffentlichten Mediabook nicht nur jede Menge sehens- und lesenswerte Extras zu Film, Künstlern und Kontext, auch der Film selbst erstrahlt in neuem Glanz und lässt mit seinem körnigen, sehr lebendigen Bild die glattgefilterte frühere Blu-ray-veröffentlichung von Universal Pictures weit hinter sich. Zusätzlich zur Kinofassung ist auch ein anderthalb Minuten längerer Cut anwählbar, die erweiterten Szenen wurden mit den alten Sprechern neu synchronisiert. Überhaupt macht die ganze Veröffentlichung einen sorgfältig produzierten, liebevollen Eindruck, sodass hier an Fans des Filmes eine eindeutige Empfehlung ausgesprochen werden kann. Wer hingegen einfach mal in einen 80steenie-streifen hinein schnuppern möchte, sollte sein Glück lieber mit dem schon erwähnten „Breakfast Club“versuchen.