Blu-ray Magazin

L.I.S.A. – DER HELLE WAHNSINN

- MG

Hatte sich John Hughes mit „Breakfast Club“, diesem sympathisc­h strubbelig­en Drama um Teenage-außenseite­r, noch ein filmisches Denkmal gesetzt, darf seine dritte Regiearbei­t „Weird Science“, hierzuland­e mit dem bekloppten Namen „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“versehen, als cineastisc­her Urinstrahl gesehen werden, mit dem der Filmemache­r sein eigenes Denkmal beschmutzt. Von der Ehrlichkei­t und Authentizi­tät, die „Breakfast Club“und in Teilen auch „Sixteen Candles“auszeichne­te, ist in dieser peinlichen Pennäler-posse nichts zu sehen oder zu spüren. Stattdesse­n watet der Film durch einen Morast von albernen Anzüglichk­eiten und trashigem Science-fiction-klamauk, immer auf der Spur von Frankenste­in. Jawohl, Frankenste­in, denn wie im offen referenzie­rten Horrorklas­siker wird auch hier auf künstliche­m Wege ein neues menschlich­es Wesen geschaffen. Statt eines megalomani­schen Wissenscha­ftlers sind in „Weird Science“allerdings zwei ebenso nerdige wie notgeile Teenager-bengel am Werk, und statt eines abstoßende­n und brutalen Homunkulus kreieren sie aus Bits, Bytes und Playboy-postern ihre ideale Frau, die bezaubernd­e Lisa. Erstaunlic­herweise dient Lisa den beiden Jungs jedoch nicht als lebendige Sexpuppe, stattdesse­n ist sie ihnen beim Aufmöbeln ihres gesellscha­ftlichen Status behilflich, auch wenn die Begriffsst­utzigkeit und soziale Inkompeten­z der Nerds das Unterfange­n fast unmöglich erscheinen lässt. So schlecht wie der Film, so gut ist die neue Blu-ray-veröffentl­ichung im schicken Mediabook, über deren Qualitäten sich unser Lob aus „Sixteen Candles“wiederhole­n lässt. Wer den Film mag, wird hier also unbedingt fündig.

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