Rettet den Zoo
Es ist schon ironisch, dass man im Großteil der koreanischen Version von „Wilde Kreaturen“(1997) statt echter Tiere lediglich ihre computergenerierten Abbilder vorgesetzt bekommt. Warum ist das ironisch? Ganz einfach, weil innerhalb der Filmhandlung die Parkbesucher mit falschen Tieren getäuscht werden sollen, um genau diese Cgizootiere zu retten. Schafft es der gutherzige Anwaltsgehilfe Kang Tae Soo (Jae-hong Ahn) nicht innerhalb dreier Monate den Dongsan Park wieder konkurrenzfähig zu machen, muss der Zoo endgültig schließen. Aus der Geldnot heraus wurden zuvor fast alle Tiere verkauft, weshalb das Fiasko nur noch durch einen wahnwitzigen Plan abgewendet werden könnte: Die verbliebenen Zoo-angestellten studieren und trainieren das Verhalten wilder Tiere, verkleiden sich als diese und versuchen so – mit reichlich Abstand – die Besucher hinters Licht zu führen, um das benötigte Geld einzuspielen. Ob dieser Coup gelingt und was dabei alles schief läuft, erlebt das Publikum im Laufe dieser Dramödie. Mit ernsten Tönen beginnt das Drama wie ein Wirtschaftsthriller. Der Humor kommt erst viel später in homöopathischen Dosen hinzu und hängt auch eher mit den absurden Situationen und popkulturellen Referenzen zusammen. Aber das ist ja auch das Steckenpferd des aktuellen südkoreanischen Kinos: Ernste Themen mit unterhaltsamer Lockerheit zu erzählen. „Rettet den Zoo“muss man einfach mögen, denn sowohl die liebenswürdigen Charaktere als auch die Ambivalenz der „Widersacher“sind ausgesprochen findig auf die Handlung abgestimmt, sodass selbst ein ganz normales Gespräch zwischen Gorilla und Faultier zugleich comichafte und authentische Züge trägt.