Somewhere Else Together
Neue Paare haben oft Angst vor dem ersten gemeinsamen Urlaub. Andere wiederum gehen direkt auf eine dreijährige Weltreise. Nur mit ihren Motorrädern, ein wenig Geld und vielen Kameras starten zwei erfahrene Solo-abenteurer die Fahrt von Alaska bis zur südlichsten Stadt der Welt. Daniel Dintz führt dabei nicht nur Regie, sondern übernimmt Produktion und Schnitt. Seine eher monotone Erzählerstimme begleitet außerdem die komplette Tour. Wahlweise auf Deutsch oder Englisch. Sie ist wie der notwendige, aber zähe Kleister, der das Mosaik aus kurzen Anekdoten und ständigen Zeitsprüngen irgendwie zusammenhält. Erzählen statt Zeigen lautet hier viel zu oft die Devise. Statt den Zuschauer mit auf die Reise zu nehmen, geht es in Sekunden von Alaska nach Mexiko, dann nach Brasilien und dann ist das Ziel auch schon erreicht. Probleme der jeweiligen Städte und Länder werden nur kurz angerissen. Abschiede von lieb gewordenen Begleitern, scheinbare Geldprobleme und Gefahrensituationen
kann der Zuschauer gar nicht erst nachvollziehen. Nach genau einer Stunde kommt der Wendepunkt. Um gegen das anhaltende Gefühl der Leere anzukämpfen, entscheidet das Paar, die Reise in Afrika fortzusetzen. Dort angekommen wird der Zuschauer endlich näher an das Geschehen herangelassen. Auch geben die beiden mehr Einblicke in ihre persönlichen Erlebnisse. Sie zweifeln, haben Angst, sind genervt. Sicherheitskontrollen, illegale Überfahrten und Malaria gehören zu den größten Gefahren. Spannend sind sicherlich auch die Parallelen zwischen beiden Kontinenten, deren Sicherheitssituationen im ständigen Wandel sind. Einen jeweils eigenen Film hätten sie aber allemal verdient.