The Secret – Traue dich zu träumen
Drama
OT: The Secret: Dare To Dream L: US J: 2020 V: Capelight
B: 2.39 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Andy Tennant
D: Katie Holmes, Josh Lucas, Jerry O’connell
LZ: 108 min FSK: 12 W-cover: ja
Wer Gutes tut, dem wird auch Gutes widerfahren. So heißt es. Wenn das Leben nur immer so einfach wäre... Die australische Autorin Rhonda Byrne hat mit dem Prinzip des positiven Denkens und ihrer 2006 veröffentlichten Doku „The Secret“und dem daraufhin erschienen gleichnamigen Selbsthilfebuch beachtliche Verkaufserfolge gefeiert. Doch damit nicht genug: 2020 erschien nun der auf dem Buch basierende Spielfilm und setzt dem Ganzen die emotionsgeladene „Tschakka, du schaffst das“leinwand-krone auf.
Theatralisches Kino
Miranda (Katie Holmes) ist seit dem tragischen Flugzeugabsturz ihres Mannes Witwe und alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Obwohl es ihr auf den ersten Blick gar nicht so schlecht zu gehen scheint, lässt Regisseur Andy Tennant kaum einen Moment aus, um subtil auf die anhaltende Misere ihres Lebens aufmerksam zu machen. Es mangelt an allen Ecken und Enden an Geld. Es reicht weder für einen neuen Laptop für die älteste Tochter noch für die eigenen Zahnarztkosten. Kein Tag vergeht, an dem Miranda nicht über das Leid klagt, das ihr widerfährt. Ganz anders stellt es sich bei Bray (Josh Lucas) dar. Er hat Zuversicht, Glück und Weisheit anscheinend mit Löffeln gefuttert. Ihn kann nichts aus der Ruhe bringen und für jedes Problem hat er die passende Lösung sowie einen sinnentleerten philosophischen Spruch. Das Schicksal, oder was man dafür hält, führt beide eines Tages zusammen. Und wie es der Zufall so will, entsteht aus einem vermeintlichen Unglück ein Glücksfall. Miranda fährt auf Brays Auto auf. Sie hat zwar kein Geld für den Schaden, aber da nur ihre Stoßstange abgefallen ist und Bray weiß, wie man das repariert, übernimmt er das. Und wenn er schon mal da ist, repariert er am darauffolgenden Tag gleich noch das Dach des Hauses, das durch einen Hurrikan in der Nacht zuvor zerstört wurde. Ganz selbstverständlich geht hier Nächstenliebe einher mit gutem Glauben. Wie schön, dass es dafür nur ein wenig Zuversicht benötigt. Doch dabei bleibt es natürlich nicht. Die Geschichte selbst wird ab dann erst so richtig sentimental aufgezogen. Denn es folgen noch ein paar passgenaue Statisten, die die Geschichte in ihrer Plattheit abrunden: Drei unschuldige, liebe Kinder, die Bray allzu schnell in ihr Herz schließen; eine auf Geld und Sicherheit bedachte Stiefmutter, die sich stets und ständig einmischt; und Mirandas Freund, der versucht Liebe und Zuneigung mit Geld zu kaufen. Fehlt noch was? Natürlich... das Geheimnis selbst, das Bray umgibt und ihn zu Miranda geführt hat. Wenngleich dieses wenig überraschend ist, untermauert es nochmals den Eindruck, dass der Film beharrlich an der Kraft der positiven Einstellung festhält.
Schön verpackt
Ungeachtet des platten Skripts und der seichten Dialoge weiß der Streifen zumindest optisch zu gefallen. Die Landschaftsaufnahmen wirken natürlich und ansprechend. Angesichts der realistisch wirkenden Farben erscheint der Film wie aus einem Hochglanzmagazin. Die passend dazu besetzten, attraktiven Schauspieler runden das Profil entsprechend ab. Die ruhige Stimmung, die atmosphärischen Sonnenuntergänge und die gelassene akustische Untermalung wirken stimmig, wenngleich die rührselige instrumentale Untermalung das ein oder andere Mal zu dick aufgetragen ist. Da es kaum akustische Spitzen gibt, wirkt auch das Verhältnis der Hintergrundgeräusche zum gesprochenen Wort harmonisch. Sofern man empfänglich ist für die eingangs erwähnten Selbsthilfe-motive, lassen sich die 108 Minuten schön ansehen und gegebenenfalls auch genießen. Unter dem Bonusmaterial befindet sich neben Trailern noch ein knapp fünfminütiger Einblick in die Dreharbeiten.