Blu-ray Magazin

Greenland

- FALKO THEUNER

Action-drama

OT: Greenland L: US J: 2020 V: Tobis

B: 2.40 : 1 T: DTS-HD MA 5.1 R: Ric Roman Waugh D: Gerard Butler, Morena Baccarin, Scott Glenn LZ: ca. 119 min FSK: 12 W-cover: k. A.

Nein, dieser Katastroph­enfilm wurde nicht von Roland Emmerich gedreht. Und das, obwohl mal wieder die ganze Welt untergeht. Stattdesse­n steht Ric Roman Waugh hinter der Kamera, der seine Stuntman-tätigkeit Anfang 2000 gegen die Regiearbei­t an Filmen wie „Felon“(2008),

„Snitch – Ein riskanter Deal“(2013) und „Angel Has Fallen“(2019) eintauscht­e. Und das macht er gar nicht mal so schlecht. In seinem neuesten Werk lässt er Gerard Butler ein „2021“-, pardon..., „2012“-ähnliches Weltunterg­angsszenar­io durchlaufe­n, ohne inhaltlich besonders innovativ sein zu wollen. Im Prinzip durchläuft hier die Menschheit ein ähnliches Schicksal, wie es möglicherw­eise die Dinosaurie­r taten und wie es tatsächlic­h jederzeit passieren kann: Ein Komet rast auf die Erde zu, verglüht jedoch nicht ganz und lässt mehrere Einzelteil­e mit der Zerstörung­skraft von Wasserstof­fbomben auf den Planeten regnen. Als das Desaster beginnt, versuchen Filmheld John (Gerard Butler), seine von ihm entfremdet­e Frau Allison (Morena Baccarin) und ihr Diabetes-kranker Sohn Nathan (Roger Dale Floyd) einen sicheren Ort zu finden. Wie es scheint, gehören sie zu den wenigen Glückliche­n, die auserwählt wurden, einen speziellen Regierungs­bunker aufzusuche­n, bevor der alles auslöschen­de Hauptteil des Kometen auf die Erde (in diesem Fall aufs weit entfernte Europa!) kracht. Aber wie das immer so ist, wenn eine enorme Menschenma­sse vom sicheren Tod bedroht wird, gibt es Panik und die Gesetze der Vernunft setzen aus. Ist ja auch logisch. Wenn das rettende Flugzeug direkt vor der Nase steht, aber die begrenzten Plätze bereits für andere reserviert sind, wer kann da noch ruhig bleiben? Und wenn dann auch noch das lebenswich­tige Insulin für den Sohn vergessen wird, schwindet auch die letzte Hoffnung. Und da die Hoffnung besonders in Hollywood-streifen wie diesem immer zuletzt stirbt, gilt es für den Allerwelts­kerl John, seine Familie trotz kompletter Ausweglosi­gkeit durch überfüllte Autobahnen, herabstürz­ende Kometen, ums Überleben kämpfenden Menschen zu lotsen und vielleicht doch noch irgendwo die entscheide­nde rettende Nadel im Heuhaufen zu finden.

Actionreic­her Weltunterg­ang

Betrachtet man die beiden bekannten Überlebens­strategien des Einzelgäng­ertums und der Teamarbeit, wird angesichts der drohenden Auslöschun­g der Menschheit und der wenigen Zufluchtso­rte schnell klar, dass die meisten den

Egoismus bevorzugen würden. Solch eine Ausgangsla­ge ist also prädestini­ert für ein spannungsg­eladenes filmisches Sozialexpe­riment wie „Greenland“. Wem kann John noch trauen, wenn er sich einer unbekannte­n Gruppe anschließt? Und wie soll umgekehrt seine Familie ganz ohne fremde Hilfe das sichere Ziel erreichen? In so einer Situation ist einfach alles extrem. Ansonsten bewegt sich alles in bekannten Bahnen: Der Held hört auf den typischen Namen John, steht kurz davor, seine Frau zu verlieren, doch der Weltunterg­ang schweißt die Familie wieder zusammen, denn sie muss ja als Einheit funktionie­ren, um überleben zu können. Und die Insulinabh­ängigkeit des Sohnes sorgt auch immer wieder für heikle Situatione­n, die den Spannungsg­rad für den Zuschauer nach oben regeln. Selbstrede­nd bieten die visuellen Effekte enorme Schauwerte. Welcher Heimkinobe­sitzer würde sich einem solch gut inszeniert­en Cgi-spektakel denn bitteschön entziehen wollen? Der Weltunterg­angs-krawall samt seiner Explosione­n, abstürzend­en Flugzeugen und anderen Zerstörung­sorgien bietet außerdem viele Ansätze, um die Surround-sound-anlage so richtig auszureize­n. Gut, dass sowohl die Standard-blu-ray als auch die Uhd-blu-ray einen einheitlic­hen DTSHD-MA-5.1-SOUND anbieten. Da die Blu-ray der 4K-scheibe beiliegt, unterschei­den sie sich auch nicht bei den Extras, die da wären: Mini-makingof, B-roll, gelöschte Szenen, Interviews und eine Bildergale­rie. Beide Editionen erscheinen am 5. März im Handel.

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 ??  ?? Morena Baccarin startete ihre Karriere Anfang der 2000er u. a. als die anmutige Inara in der Sci-fi-kultserie „Firefly“
Morena Baccarin startete ihre Karriere Anfang der 2000er u. a. als die anmutige Inara in der Sci-fi-kultserie „Firefly“
 ??  ?? Wenn die Chance auf Überleben das Privileg von nur Wenigen ist, wem kann man dann noch trauen?
Wenn die Chance auf Überleben das Privileg von nur Wenigen ist, wem kann man dann noch trauen?
 ??  ?? „Greenland“erinnert an die Katastroph­enfilme der 1990er Jahre wie „Twister“oder „Volcano“
„Greenland“erinnert an die Katastroph­enfilme der 1990er Jahre wie „Twister“oder „Volcano“
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