Deliver Us From Evil
Der Name klingt nach Horror, doch „Deliver Us From Evil“ist ein kompromissloser Actionthriller, vielleicht der beste seiner Art im letzten Jahr. In diesem südkoreanischen Blockbuster will sich ein Auftragskiller nach einem letzten Job eigentlich zur Ruhe setzen, als er erfährt, dass er in Thailand eine Tochter hat, die nun verschwunden ist. Zudem erweist sich der Bruder seines letzten Opfers als rachsüchtiger Psychopath, der sich an seine Fersen heftet und jeden in seinem Weg blutig massakriert. Angesiedelt ist die Suche nach der Tochter und der Rachefeldzug vornehmlich in Bangkok, das hier als fiebrigschwüles Gomorrha voller Elend, Ausbeutung und Gefahr darstellt wird. Was „Deliver Us From Evil“zu einem Genre-highlight macht, ist allerdings weniger die Geschichte, sondern die Umsetzung. Von Beginn an stimmt die dichte, unterschwellig brodelnde Atmosphäre auf drohendes Unheil und Eskalation ein. Wenn diese dann eintreten, kommen sie mit der Gewalt eines
Vorschlaghammers über das Publikum. Der Film ist sehr hart, aber auch sehr beherrscht und kalkuliert im Einsatz seiner Gewaltdarstellung. Die brutale, authentische Intensität, mit der die Hauptdarsteller Hwang Jun-min („Veteran“) und Lee Jungjae („Operation Chromite“) ihre Rollen spielen, macht den Terror fühlbar, begreifbar. Dabei schonen sich die Darsteller auch physisch nicht, da die Action gerade in der ersten Hälfte vornehmlich aus ruppigen, schmerzhaften Kämpfen besteht, bei denen Wut und Schmerzen die Szene dominieren. Die Schusswechsel im Finale erreichen ähnliche Wirkung, eine kathartisch schöne Gewaltexplosion fast ohne CGI, aber viel Blut, das sich erschreckend echt anfühlt.