Drama/komödie
Man tausche das B mit einem F und schon wird aus dem dunklen Fledermaus-rächer ein rötlich gekleideter Herr mit Rauschebart und Rentieren, der nur eine Nacht im Jahr unterwegs ist und auch relativ wenig mit Verbrechern zu tun hat … bis jetzt!
Wenn man Mel Gibson so mit seinem Vollbart betrachtet, hat man nicht das Gefühl, dass der „Blood Father“den man auch als stürmisch ballernden Ex-cop aus „Force Of Nature“kennt, nun mit der selben Kinnbehaarung einen freundlichen alten Mann mit großem Geschenkbeutel Geschäftsmodell ausdenken. Wie wäre es, die Weihnachtswerkstatt samt ihrer fleißigen Elfen für zwei mickrige Monate dem Us-militär zu überlassen? Statt Spielsachen für Kinder würden da eben Militär-dinge für Soldaten hergestellt werden. Unabhängig von dieser beunruhigenden Entwicklung folgt die Handlung auch noch dem zwölf Jahre alten Billy (Chance Hurstfield), dessen wohlsituierte Eltern durch Abwesenheit glänzen, weshalb der kleine Mafioso die Bediensteten im Befehlston kommandiert und die einzige erziehungsberechtigte Person im Haus, seine halbtote Oma (Deborah Grover) ruhig stellt. Als Millionärskind ist Billy ein Leben voller Luxus und Gewinner-momente nämlich noch dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“, wobei das Zuckerbrot ein knappes Gut war. Als Zuschauer sollte man also weder eine abgedrehte Actionkomödie mit einem wild um sich ballernden Santa, noch einen gediegenen Weihnachtsfilm erwarten. Es werden Leute verletzt und getötet, darunter auch Weihnachtselfen – aber es fliegen keine Fetzen, und Martial-arts-einlagen gibt es auch nicht. In dieser Hinsicht bleibt der Film authentisch, indem er Comic-charaktere wie den teuflisch verzogenen Rotzbengel, den skrupellosen Profi-killer und selbstredend den Weihnachtsmann in eine reale Alltagswelt voller Zuckersucht, Steuerfallen, Ehebetrug, wirtschaftlicher Ausbeutung und Mahnungen setzt. Experiment gelungen!