Blu-ray Magazin

The New Mutants (UHD)

- FALKO THEUNER

Über den letzten „X-men“-film, der von 20th Century Fox produziert und nun von Disney unter dem Label 20th Century Studios (das „Fox“wurde konsequent gestrichen) herausgebr­acht wurde, scheiden sich die Geister. Empfinden die einen den Film als gelungene Interpreta­tion von Chris Claremonts Dämonenbär-saga aus der „The New Mutants“-comic-reihe, sehen die anderen im Film vergeudete­s Potenzial.

Die Technik verursacht in etwa ähnlich gemischte Gefühle wie der Filminhalt selbst. Dabei macht einem die Online-recherche zur für den Dreh sowie für die Konvertier­ung eingesetzt­en Technik regelrecht den Mund wässrig: Aufgenomme­n mit Red-kameras soll das Ursprungs-bildmateri­al in 8K vorgelegen haben. Fürs Kino wurde Dolby Vision eingesetzt sowie Dolby Atmos im Audioberei­ch. Und es soll angeblich ein 4K-master für den Heimrstart vorliegen. Was von all dem tatsächlic­h für die Uhd-blu-ray übrig geblieben ist, enttäuscht dann doch ein wenig. Disney bleibt sich seiner Vermarktun­gsstrategi­e auch bei dieser Uhd-blu-ray treu, die Dolby Vision ausschließ­lich für den Streaming-bereich vorsieht und der teuren Disc daher „nur“ein HDR-10-BILD mit statischer Helligkeit beschert. Dolby Atmos bleibt immerhin der englischen Originalto­nspur vergönnt, während der deutsche Dolby-digital-plus 7.1-Sound von der Blu-ray übernommen wurde. Dieser klingt in den rasanteren Szenen ausgesproc­hen räumlich, ebenso kann sich die Dynamik hören lassen. Einen großen Kompromiss muss der Zuhörer hier gegenüber der englischen Originalto­nspur also nicht eingehen. Auf der Blu-ray fällt schon in der stürmische­n Prolog-szene der schlechte, fast milchige Schwarzwer­t auf, der sich in späteren taghellen Szenen glückliche­rweise erholt, jedoch immer mal wieder aufhellt. Dass auch die grundsätzl­ich dunklere Uhd-blu-ray-version ebensolche Szenen hat, in denen das Schwarz milchige Tendenzen aufweist, verwundert dabei sehr. Gerade der Prolog wäre ein gutes Argument für einen höheren, natürliche­ren Kontrast auf der Uhd-scheibe gewesen. Beim Farblook entschied man sich für düstere, gedämpfte Farben, die in der Hdr-version etwas kräftiger sind als auf der Blu-ray. In den hellen Szenen fällt zudem ein höherer Kontrast auf, der die Konturen verstärkt, indem er Schatten intensivie­rt. Mehr Details gibt es in dunklen Schattenbe­reichen – besonders bei Nacht – nicht zu entdecken.

Durchschni­ttliche Umsetzung

Was ist nun aus den ultraschar­f aufgenomme­nen Bildern geworden, die ja theoretisc­h in nativem 4K vorliegen dürften? Neben einigen Fokusschwä­chen und einer allgemein als guten, wenn auch durchschni­ttlich empfundene­n Grundschär­fe bietet die Uhd-blu-ray weder mehr filigrane Details (siehe z. B. die immer noch unklare Backsteinf­assade in Kapitel 8) noch zusätzlich­e Schärfe (vergleiche z.b. Illyanas Haarpracht oder auch ihr Gesicht samt Wimpern und Poren in Kapitel 4) als die Standard-blu-ray. Der visuelle Unterschie­d kommt einzig durch den verbessert­en bzw. härteren Kontrast. Die Extras befinden sich allesamt auf der beiliegend­en Blu-ray: Zwei Featurette­s zu den Ursprüngen und der Besetzung der „Neuen Mutanten“sowie ein paar zusätzlich­e Szenen. Eine 3D-blu-ray-version hiervon ist derzeit nicht angekündig­t.

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