The Blackout
Von einem Moment auf den nächsten geht auf der gesamten Welt das Licht aus, buchstäblich und im übertragenen Sinne. Auf der gesamten Welt? Nein, im westlichen Teil Russlands in einer Zone, die der Kreis des Lebens genannt wird, geht das Leben weiter, doch natürlich ist angesichts des fehlenden Kontaktes zum Rest der Welt nichts wie zuvor. Zivilisten müssen ihre bürgerliche Existenz hinter sich lassen, um das menschliche Leben gegen die Bedrohung aus der Dunkelheit außerhalb des Kreises zu schützen. Wer auf den Namen dieser russischen Tv-serie und die kurze Zusammenfassung des Plots schaut und sich eines gewissen Déjà-vugefühls nicht erwehren kann, der braucht nicht an sich zu zweifeln: Tatsächlich erschien die Spielfilmversion dieser Geschichte bereits vor einigen Monaten und wurde auch in diesem Magazin besprochen und für mäßig befunden. Bei der sechsteiligen Serienfassung sieht das anders aus. Es handelt sich hier nicht um eine neue Verfilmung, sondern um eine doppelt so lange Schnittfassung des selben Materials, vergleichbar mit Wolfgang Petersens „Das Boot“. Die zusätzliche Laufzeit tut der Geschichte außerordentlich gut: Charaktere, die im Film kaum mehr als Schablonen waren, entfalten nun Persönlichkeit, Entwicklungen schreiten organisch voran und nicht nur als Aneinanderreihung von Ereignissen. Dazu kommen etliche erzählerische Nebenstränge, welche die Welt vertiefen und die Situation veranschaulichen. Die Schauwerte sind immer noch Hollywood-tauglich,
die Darsteller charismatisch. Wer urbane Science-fiction mit Blade-runner-artigen Stadtimpressionen und futuristischem Militärgerät mag, sollte der „The Blackout“-serie eine Chance geben. MG